Doodle-Alternative

Digitalcourage stellt neues Umfrage-Tool vor

von - 02.07.2019
Online Survey geschreiben auf Tastatur
Foto: Icatnews / shutterstock.com
Digitalcourage veröffentlicht ein neues Umfrage-Tool auf Open-Surce-Basis. Die Lösung soll sich vor allem durch hohen Datenschutz auszeichnen. Bei Bedarf lässt sich das Tool sogar mittels eigener Onion-Site über das Tor-Netzwerk verwenden.
Umfrage-Tool von Digitalcourage
Die optische Darstellung ähnelt stark der Oberfläche von bekannten Wettbewerbern.
(Quelle: Digitalcourage e.V. )
Der gemeinnützige Verein Digitalcourage e. V. veröffentlicht ein neues Open-Source-Tool für Umfragen und die Online-Terminabsprache. Die Lösung soll im Vergleich zu Konkurrenzprodukten wie Doodle besonders datenschutzfreundlich sein, so der Anbieter.
Auf die Idee für die Entwicklung des Umfrage-Tools sei die Non-Profit-Organisation aufgrund eigener Bedürfnisse gekommen, heißt es auf deren Webseite.
Das Tool basiert auf dem Quellcode des Umfrage-Tools Framadate. Dieser wurde unter Datenschutzgesichtspunkten speziell konfiguriert. In der Standardeinstellung schreibt Framadate etwa eine Logdatei. Zwar lässt sich dieses Feature nicht vollständig außer Gefecht setzen, bei Digitalcourage kommt jedoch ein Symlink zum Einsatz, der auf /dev/null - also den Papierkorb - verweist.
Problemlos deaktivieren konnten die Entwickler hingegen eine Funktion, die die IP-Adresse und andere personenbezogene Daten speichert. Das neu entwickelte Tool verlangt hingegen keine Access-Logs.

Ungültige Angaben für mehr Datenschutz möglich

Wie bei den meisten Online-Dienste muss auch bei Framadate eine E-Mail-Adresse eingegeben werden. Da diese jedoch nur für Updates und zum Wiederfinden der Umfrage benötigt wird, rät Digitalcourage für mehr Datenschutz dazu, hier ungültige Angaben wie test@test.de zu machen.
An die optische Darstellung des Tools dürften sich die Nutzer hingegen schnell gewöhnen. Es erinnert stark an die bekannten Wettbewerber. Bei der Erstellung einer Umfrage kann der Autor jede beliebige Frage samt Antwortmöglichkeiten eingeben. Bei Bedarf lassen sich zudem weitere Optionen definieren. Der Umfrage-Urheber kann festlegen, ob jeder Teilnehmer alle abgegebenen Wertungen oder nur die eigenen Angaben verändern kann. Möglich ist auch die Option, die Bearbeitung vollständig zu untersagen. Für mehr Sicherheit können einzelne Umfragen außerdem mittels Passwort abgesichert werden, um nur berechtigten Personen Zugriff darauf zu gewähren.
Nach Fertigstellung der Umfrage öffnet sich im letzten Schritt ein Fenster mit den darauf verweisenden Links. Wurde eine ungültige E-Mail-Adresse verwendet, sollten diese unbedingt gespeichert werden. Andernfalls könnte es schwierig werden, die eigene Umfrage wieder zu finden.

Umfragen über Tor absichern

Mit den genannten Anpassungen sind bereits zahlreiche Möglichkeiten für den Datenschutz gegeben. Noch mehr Datenschutz verspricht die Nutzung des Tools über das Tor-Netzwerk. Digitalcourage stellt dafür eine eigene Onion-Site bereit. Diese kann über den Tor-Browser aufgerufen werden. Um den Online-Dienst über das Anonymisierungsnetzwerk zu nutzen, muss allerdings Javascript auf dem Gerät des Nutzers aktiviert sein, so die Entwickler.
Die neue Lösung von Digitalcourage macht einen durchaus brauchbaren Eindruck. Besonders im Vergleich zu den genannten Wettbewerbern wie Doodle oder Framadate. Digitalcourage bittet in einem Schlusssatz um Spenden, da es sich um ein kostenloses Angebot auf Open-Source-Basis handelt und damit keine Einnahmen generiert werden.
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