Warum wird bei PNG-Bildern oft der weisse Hintergrund schwarz?

Warum ist der PNG-Bild-Hintergrund plötzlich schwarz?

von - 01.10.2020
Aber was, wenn ein scheinbar weisser oder mutmasslich transparenter Hintergrund schwarz erscheint? Für einen plötzlichen Transparenzverlust gibt es verschiedene mögliche Ursachen. Hier die häufigsten.
Dateiformate: Transparente Bereiche gibt es nur in Bilddateien der Formate GIF und PNG. Das Format TIF unterstützt dies zwar ebenfalls; jenes wird aber praktisch nur im Print-Bereich verwendet. Im Web hat sich für Bilder mit transparenten Bereichen PNG durchgesetzt, weil jenes mehr Farben als GIF unterstützt. Eine BMP- oder JPEG-Datei versteht keine Transparenz. Hat Ihr Bild also unversehens die Hintergrundfarbe gewechselt, könnte es sein, dass Sie es nicht als PNG, sondern als JPEG-Datei hochgeladen haben.
Kopiert statt geöffnet: Bei Rechtsklick aufs Bild auf einer Webseite, gefolgt von Bild kopieren geht die Transparenz meist ebenfalls verloren. Wenn Sie es dann irgendwo einfügen, dürfte das Resultat ein schwarzer anstelle eines transparenten Hintergrunds sein.
Beeinflussung durchs CMS: Ein Content Management System (CMS) ist eine auf einem Webserver laufende Software, mit der Sie zum Beispiel Ihre Blog-Beiträge und Bilder hochladen. Es ist denkbar, dass Ihr CMS (oder ein Modul darin) für bestimmte Bild-Gefässe gar keine Transparenz zulässt. Dann wird die Transparenz bei einem Bild einfach entweder durch Schwarz oder Weiss ersetzt, was je nach Sujet sehr hässlich aussieht. Es kann auch sein, dass PNG-Bilder für bestimmte Gefässe (z.B. Bildstrecken) vom CMS automatisch ins JPEG-Format umgewandelt werden – und schon wieder ist die Transparenz futsch.
Nicht in allen Anwendungen: Alle Bildbearbeitungsprogramme, die Ebenen unterstützen, kommen auch gut mit Transparenz klar. Das sind kostenpflichtige Programme wie Adobe Photoshop bzw. Photoshop Elements, aber auch kostenlose wie das einfachere Paint.NET (nicht mit MS Paint verwechseln!)  oder das umfangreiche Open-Source-Programm GIMP.
Das kleine Zeichenprogramm MS Paint hingegen, das seit Jahrzehnten mit Windows mitkommt, kann mit Transparenz gar nichts anfangen. Probieren Sie es mal aus: Öffnen Sie zum Beispiel die Wikipedia-Seite dieses Firefox-Logos in einem Browser. Fahren Sie per Maus über das Logo, erscheint unmittelbar ums Logo herum ein schachbrettartiges Muster. Die meisten Anwendungen, die Transparenz beherrschen, benutzen dieses Mittel, um Ihnen anzuzeigen, welche Bereiche des Bildes transparent sind.
Firefox-Logo auf der Wikipedia-Seite: Transparenz wird mit Klötzchenmuster angezeigt
Fahren Sie per Maus über dieses als Beispiel geöffnete Logo, erscheint das Klötzchenmuster, das die transparenten Bereiche anzeigt
(Quelle: PCtipp.ch/Wikipedia/Mozilla )
Kopieren Sie für den Versuch das Bild per Rechtsklick und Kopieren. Öffnen Sie Microsoft Paint und fügen Sie es mit Ctrl+V (Strg+V) ein. Voilà, dort erscheinen die ursprünglich transparenten Bereiche plötzlich schwarz. Und hier sind diese dann wirklich schwarz und bleiben beim Speichern schwarz; sie werden also nicht nur so angezeigt. Auch wenn Sie ein schon gespeichertes PNG-Bild mit Transparenz in Paint öffnen und erneut speichern, geht die Transparenz verloren. Die Hintergrundfarbe, die Sie in Paint sehen, ist dann jene, durch welche die Transparenz ersetzt wird. Diesmal ist es Weiss. Paint zeigt beim Speichern eine Warnung an, dass die Transparenz verlorengeht.
MS Paint Warnmeldung
Beim Speichern aus Paint geht allenfalls vorhandene Transparenz verloren. Die Farbe, die Sie im Hintergrund sehen, ist jene, die das Bild dann tatsächlich haben wird.
(Quelle: Screenshot PCtipp.ch )
Transparenz ist nicht gleich Transparenz: Es gibt im PNG-Format verschiedene Varianten, Transparenz zu vermerken. Nicht alle werden von allen Anwendungen gleich gut verstanden. Es kann also sein, dass eine Datei im einen Programm mit Transparenz (dargestellt per Klötzchenmuster) erscheint, im anderen wiederum nicht – und in Webbrowsern dann vielleicht erst recht nicht.
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