Resilienz für die Lieferketten

Unternehmen, Ausblick und Fazit

von - 31.03.2022

KMU und Großunternehmen

Eine digitale Supply Chain ist dabei für alle Unternehmen geeignet. Sie ist für Unternehmen jeder Größe ein entscheidender Vorteil, wenn nicht sogar ein überlebenswichtiger Faktor. Die immer kürzer werdenden Produktlebenszyklen, die Variantenvielfalt und die fortschreitende Globalisierung erhöhen den Wettbewerbsdruck auf kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) wie auf Großunternehmen gleichermaßen. „Die digitale Supply Chain wird für alle Unternehmen Realität werden“, ist sich Marco Schmitz sicher. Kaum ein Unternehmen werde sich dem entziehen können. Kay Manke ergänzt, dass zum Beispiel kleinere Mittelständler in vernetzten Lieferketten neue Möglichkeiten erschließen und so für sich Chancen für neue Geschäftsfelder entdecken könnten.
Andreas Friedrich von Software One würde die Frage, ob sich eine Digital Supply Chain für Unternehmen aller Größen eignet, nicht unbedingt mit einem klaren Ja beantworten. „Theoretisch ist natürlich alles überall möglich und implementierbar.“ Er hat jedoch die Erfahrung gemacht, dass entsprechende Bestrebungen nach einer Prüfung nicht bei allen Unternehmen zu einem Projekt führen, weil eine digitalisierte Lieferkette für das entsprechende Unternehmen zu groß gewesen wäre. „Als Hausnummer würde ich hier ein Einkaufsvolumen von 500.000 Euro pro Jahr nennen.“
Christian Grotemeier bestätigt, dass die Digitalisierung der Supply Chain für kleinere Unternehmen mit hohen Kosten und großen Unsicherheiten verbunden ist – betont aber, dass sich eine durchgängig digitale Supply Chain nicht erreichen lasse, wenn nicht alle Beteiligten technisch eingebunden sind. Das schließt zum Beispiel auch kleinere Zufieferer mit ein. An dem Problem werde gearbeitet – zum Beispiel mit Cloud- beziehungsweise SaaS-Lösungen und Open-Source-Angeboten.

Fazit & Ausblick

Das vergangene Jahr hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig funktionierende Lieferketten für nahezu alle Aspekte des Lebens sind. Daher gehört es für Unternehmen aller Größen und Branchen zu den wichtigen Aufgaben, eine robuste, globale, durchgängige Lieferketteninfrastruktur aufzubauen. Das Ziel sollte sein, die Kundennachfrage auch in Zeiten von Störungen bedienen zu können.
„Das, worauf wir uns derzeit besonders konzentrieren sollten, um unserer Versorgungsfunktion gerecht werden zu können, ist, die durchgängige Digitalisierung der Wertschöpfungsketten weiter voranzutreiben“, unterstreicht auch Christian Grotemeier von der BVL. Das könne aber nur gemeinsam gelingen – mit einheitlichen Standards, einheitlichen Prozessen und größtmöglicher Kompatibilität. Dazu seien noch einige Hürden abzubauen, sowohl kulturell als auch technisch. Besonders die Cloud-Technologie biete da viel Potenzial.
Ob die neuesten Big-Data-Tools oder fortschrittliche Analyseanwendungen – „Trends und Technologien führen zu instrumentalisierten, intelligenten, vernetzten, flexi­blen und zielorientierten Supply Chains“, resümiert Kay Manke von Bearingpoint.
Verwandte Themen