Die Uhr tickt für Windows Server 2003

Server-Migration Schritt 1 - Bestandsaufnahme

von - 28.04.2015
Frost & Sulli­van rät Unternehmen, die ihre veraltete Infrastruktur mit Windows Server 2003 aktualisieren wollen, zunächst zu einer gründlichen Untersuchung ihrer Umgebung, einschließlich der Hard- und Software und auch der vorhandenen Fachkenntnisse der Mitarbeiter. In vielen Unternehmen werde genau dieser wichtige Schritt vernachlässigt.
10 Prozent aller Server werden nicht mehr genutzt (Quelle: Green Grid)
„Schließen Sie unbedingt alle Infrastruktur-, Anwendungs- und Workload-Komponenten ein, das heißt, nicht nur diejenigen, die von der IT verwaltet werden, sondern auch Server, Speicher und Workloads, die bei Entwicklern und Kollegen in anderen Geschäftsbereichen existieren“, betont Lynda Stadtmueller. Diese Untersuchung sei insbesondere in großen und schlecht dokumentierten Umgebungen ein zeitaufwendiger Prozess, der aber gerade deswegen trotzdem durchgeführt werden sollte. Automatisierte Tools wie HP Discovery beschleunigen diesen grundlegenden Schritt zum Teil erheblich.
Ein nicht zu unterschätzendes Risiko stellen Altanwendungen dar, die im schlimmsten Fall mehr als eine einfache Migration erfordern: „Möglicherweise muss der Code umgeschrieben werden, damit er unter den modernen erweiterten Windows-Server-Betriebssystemen funktioniert“, warnt Stadtmueller. Der Zeitrahmen für die Umstellungen sollte deshalb nicht zu knapp gewählt werden. Weil das Support-Ende bereits in wenigen Monaten erfolgt und dann keine frei verfügbaren Sicherheits-Patches von Microsoft mehr zu bekommen sind, drängt die Zeit.
Nach Aussage von Al Gillen, Analyst bei IDC, läuft der Großteil der 32-Bit-Applikationen dank der WoW-64-Technologie (Windows on Windows 64) auch unter Windows Server 2012 R2. Nur wenn 16-Bit-Code verwendet wurde oder Anwendungen im Kernel-Modus laufen, müsse mit Problemen gerechnet werden, so der IDC-Analyst.
Die nächsten zu stellenden Fragen drehen sich um das Thema Virtualisierung. Welche Anwendungen lassen sich ohne Leistungsverlust virtualisieren? Können sich mehrere virtuelle Computer einen physischen Server teilen? Gibt es möglicherweise neue Programmversionen, die Funktionen zusammenfassen, für die bislang mehrere verschiedene Anwendungen benötigt wurden?
Bereits in dieser Phase sollte auch klar sein, was mit außer Betrieb genommener Hardware geschehen soll. Sie muss sicher und datenschutzkonform entsorgt werden.
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