Arbeitsspeicher voll ausnutzen

Leistung optimieren

von - 18.04.2012
RAM-Speicher wird in verschiedenen Leistungsklassen angeboten. Übertaktungsprofis interessieren sich vor allem für High-Performance-Speichermodule, bei denen der Hersteller garantiert, dass die Module standardmäßig mit einer überhöhten Taktrate oder besonders schnellen Parametern zurechtkommen.
Weniger versierte Anwender, die solche Übertaktungs-Module verwenden, sind oft erstaunt, dass der Speicher mit langsameren Einstellungen läuft als vom Hersteller angegeben. Das liegt vor allem daran, dass das BIOS nur die Jedec-Spezifikationen der Module ausliest und nicht in der Lage ist, auf die jeweiligen Übertaktungsprofile zuzugreifen, die die Hersteller zusätzlich als Metadaten ähnlich den MP3-Tags eingepflegt haben.
DRAM Timing Mode: Erst wenn die Option „Both“ beim „DRAM Timing Mode“ aktiviert ist, können Sie die Arbeitsgeschwindigkeit manuell einstellen
Wer den RAM mit voller Leistung betreiben will, muss daher selbst Hand anlegen und die Parameter im BIOS einstellen. Für diese Arbeit benötigen Sie das Datenblatt des Herstellers, in dem die Werte verzeichnet sind. Rufen Sie das BIOS-Setup auf. Drücken Sie dazu die Taste [Entf] oder [F2] beim Systemstart. Wechseln Sie dann beispielsweise im AMI-BIOS zum Menü „Advanced“. Aktivieren Sie das Menü „JumperFree Configuration“. Wählen Sie bei der Option „AI Overclocking“ die Einstellung [Manual] und wechseln Sie zum Menü „DRAM Timing Configuration“. Aktivieren Sie in der Option „DRAM Timing Mode“ die Option „Both“. Die Speicherparameter erscheinen.
Stellen Sie nun anhand des Datenblatts alle Parameter ein. Wenn Werte nicht angegeben sind, belassen Sie die Einstellung auf „Auto“. Verlassen Sie schließlich das BIOS über „Exit, Exit & Save Changes“, damit die Änderungen gespeichert werden.

Spannung anheben

DDR Voltage: Besonders Speicher, der für Übertakter ausgelegt ist, benötigt meist eine höhere Spannung. Sie lässt sich im BIOS unter „DDR Voltage“ anpassen
High-Performance-Speicherbausteine sind meist für höhere Taktraten ausgelegt, als sie das Mainboard anbietet. So arbeitet zum Beispiel einige Intel-Prozessoren mit einem Frontside-Bus von 1600 MHz. DDR3-Speicher gibt es beispielsweise auch in Ausführungen mit 2000 MHz zu kaufen.
Der Vorteil solcher Module: Sie lassen sich entweder bei geringerem Takt mit aggressiveren Parametern oder bereits von Haus aus mit einer höheren Frequenz betreiben. In beiden Fällen profitiert der Nutzer von einer höheren Speicher-Bandbreite.
Die Mehrleistung erkauft sich der Anwender jedoch mit einem höheren Energieverbrauch. Das bedeutet: Wenn die Standard-Spannung bei DDR3-Speicher bei 1,5 Volt liegt, benötigen Übertakter-Chips je nach Ausführung bis zu 2 Volt. Nur dann arbeiten die Module bei starker Beanspruchung stabil. Damit der Speicher mit mehr Spannung versorgt wird, müssen Sie das BIOS konfigurieren.
Rufen Sie zunächst das BIOS-Setup auf. Drücken Sie dazu beim Systemstart die Taste [Entf] oder [F2]. Wechseln Sie dann zum Menü „Advanced“. Aktivieren Sie das Menü „JumperFree Configuration“. Wählen Sie bei der Option „AI Overclocking“ die Einstellung [Manual], wechseln Sie zum Menü „DDR Voltage“ und erhöhen Sie die Spannung auf den im RAM-Datenblatt angegebenen Wert. Verlassen Sie das BIOS über „Exit, Exit & Save Changes“.

Frontside-Bus-Takt erhöhen

Memclock Value: Wenn das BIOS die falsche Taktfrequenz für den Arbeitsspeicher einstellt, korrigieren Sie hier den Wert manuell
High-Performance-Speicher ist häufig für höhere Frequenzen ausgelegt, als sie standardmäßig von CPU und Chipsatz angeboten werden. Passen Sie bei solchen Chips also die Taktfrequenz entsprechend an, falls das BIOS die richtige Einstellung nicht selbst wählt.
Rufen Sie das BIOS-Setup auf. Drücken Sie dazu beim Systemstart die Taste [Entf] oder [F2]. Wechseln Sie dann beispielsweise im AMI-BIOS zum Menü „Advanced“. Aktivieren Sie das Menü „JumperFree Configuration“ und wählen Sie bei der Option „AI Overclocking“ die Einstellung [Manual]. Wechseln Sie dann zum Menü „Memory Clock Mode“ und stellen Sie dort ebenfalls „Manual“ ein.
Eine Zusatz-Option erscheint, in der Sie die Taktrate des Speichers manuell auswählen. Öffnen Sie das Konfigurationsmenü und aktivieren Sie den Wert, der für Ihre Speicherchips vom Hersteller angegeben ist. Verlassen Sie zum Schluss das BIOS über „Exit, Exit & Save Changes“, um die Änderungen zu speichern.
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