Cloud-Hoster erleichtern den Container-Einsatz

Wie funktioniert es?

von - 03.01.2018
Sloppy.io: Der deutsche Hoster bringt Docker-Container in die Cloud.
Zum Verständnis des Gesamtsystems mit gehosteten Docker-Containern bietet es sich an, eine Beispiel-Implementierung anzuschauen: Der Cloud-Hoster Sloppy.io ist in Deutschland ansässig und offeriert eine kostenlose Testphase. Der Lebenszyklus einer in Sloppy.io gehosteten Applikation beginnt mit der üblichen Bereitstellung eines Images. Im nächsten Schritt muss eine Konfigurationsdatei im JSON-Format angelegt werden, die sodann unter Nutzung eines Kommandozeilenwerkzeugs oder einer Webseite in die Cloud wandert.
Da die Docker-Files zur Erstellung von Diensten nicht unbedingt für die Allgemeinheit vorgesehen sind, ist Sloppy.io auch in der Lage, auf private Docker-Repositories zuzugreifen. Manche Anbieter offerieren sogar ein privates Repository, das direkt im hauseigenen Netz liegt. Das ist aus latenztechnischer Sicht zu bevorzugen, da das Deployment neuer Images so noch schneller erfolgen kann.
Wer einen komplett lokalen Workflow betreibt, hat beim Umstieg nur wenig Mehraufwand: Anstatt die Images in den Cache einer Workstation zu kompilieren, müssen sie im Beispielszenario einfach nur im Rahmen der Kompilation in einen für den Anbieter zugänglichen Platz wandern. Im nächsten Schritt ist noch etwas Konfigurationsarbeit erforderlich – danach steht der Container schon zur Verfügung.
Die Nutzung fortgeschrittener Funktionen beim Container-Hosting erfordert je nach Provider noch etwas zusätzliche Arbeit. Was man dafür braucht, ist im Allgemeinen aber sehr gut dokumentiert. Manche Anbieter halten für die Container ihrer Kunden einen Service bereit, der das Zuschalten weiterer Ressourcen erlaubt, wenn dies von Programmen angefordert wird.

Docker-Container sind flotter als klassische VMs

Angemerkt sei, dass Docker-Container in Sachen Performance klassischen virtuellen Maschinen nicht etwa unter-, sondern überlegen sind. Eine 2014 von IBM durchgeführte Analyse ergab, dass die Nutzung eines Docker-Containers die Ergebnisse des Linpack-Benchmarks nicht negativ beeinflusste. Als primäre Quelle von Overhead wurde die NAT-Schicht (Network Address Translation) ausgemacht – hier gibt es in der Tat höhere Performance-Einbußen.
Das Deployment von Docker-Containern in von Providern bereitgestellte Runtimes erfolgt normalerweise in Form von Services – das direkte Anstoßen eines einzelnen Containers von der Kommandozeile aus ist möglich, aber nicht wirklich intendiert. Bei vielen Anbietern können Administratoren sogar die Initialisierungsreihenfolge der Container festlegen, um das System als Ganzes in einem konsistenten Zustand zu halten.
Der Gutteil der Cloud-Anbieter unterstützt dabei das Anlegen persistenter Speicherbereiche, die zwischen mehreren Aufrufen ein und desselben Containers erhalten bleiben. Die verwendete Architektur ist von Anbieter zu Anbieter verschieden – manche erlauben das Markieren bestimmter Verzeichnisse des Dateisystems als „remanent“, andere stellen ganze Remanent-Speicher-Volumes bereit.
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