Pro­fessionelle Daten­analyse mit BI-Tools

BI-Daten­analyse mit Microsoft Power BI

von - 04.01.2016
Kaum ein Unternehmen dürfte ohne die Tabellenkalkulation Excel auskommen. Seit Langem ist sie das Werkzeug, mit dem vor allem auf Abteilungsebene Daten erfasst und analysiert werden. Die Pivot-Funktion in Excel erlaubt seit jeher auch komplexere Analysen. Mit Erweiterungen wie Power Pivot, Power Query oder Power View lässt sich das Spreadsheet-Tool noch weiter in Richtung BI aufbohren.
Microsoft Power BI: Dashboards lassen sich über eine App anzeigen und mit anderen Nutzern teilen.
Microsoft Power BI: Dashboards lassen sich über eine App anzeigen und mit anderen Nutzern teilen.
Von Power View, das zur Visualisierung von Daten dient, ist es dann nur noch ein kleiner Schritt zu Power BI, einem cloudbasierten Analysedienst, den Microsoft im vergangenen Jahr ins Leben gerufen hat. Wie Watson Analytics versteht die Plattform in natürlicher Sprache eingegebene Fragen, etwa „Wie hoch war der Umsatz pro Produkt im vergangenen Jahr?“ Als Antwort gibt das System eine grafische Auswertung in Form eines Diagramms aus.
Nach der kostenfreien Registrierung kann der Nutzer aus einer Reihe von Dashboards für die gängigsten Geschäftsanwendungen wählen, darunter Salesforce.com, Google Analytics und Microsoft Dynamics. Daten verschiedenster Quellen wie Excel-Arbeitsblätter, Streaming-Dienste oder lokale Datenbanken lassen sich kombinieren und gemeinsam auswerten. Bei Bedarf werden die Analysen in Echtzeit aktua­lisiert.
Weitergehende Funktionen sind der kostenpflichtigen Version Power BI Pro vorbehalten, so etwa die gemeinsame Nutzung von Power BI in Office-365-Gruppen, Inhaltspakete für Teams und Einzelpersonen mit vordefinierten Dashboards, Berichten und Datensätzen sowie die Verwaltung der Nutzer über Active Directory. Power-Nutzer dürfen außerdem bis zu 10 GByte an Daten analysieren, in der Free-Version sind es nur 1 GByte.
Noch nicht polyglott: Microsoft Power BI kann Daten auf Basis von Fragen analysieren. Das funktioniert auf Englisch allerdings deutlich besser als auf Deutsch.
Noch nicht polyglott: Microsoft Power BI kann Daten auf Basis von Fragen analysieren. Das funktioniert auf Englisch allerdings deutlich besser als auf Deutsch.
Neben dem browserbasierten Zugriff bietet Microsoft na­tive Apps für mobile Endgeräte unter Windows, iOS und Android. Power BI lässt sich zudem über eine REST-API in andere Anwendungen integrieren. Für den lokalen Einsatz am PC oder Notebook gibt es Power BI Desktop. Das ebenfalls kostenlose Tool ist als MSI-Paket in 32-Bit- und 64-Bit-Versionen erhältlich und läuft unter Windows 7 und höher sowie unter Windows Server 2008 R2 und neuer. Es bietet deutlich mehr Query- und Modellierungsfunktionen als die Cloud-Variante und lässt sich sowohl mit Power BI als auch mit Power BI Pro nutzen. Auch der Zugriff auf den Pyramid Analytics Server ist damit möglich.
Beim Import von Excel-Dateien zeigt sich Power BI wählerisch. Die Daten darin müssen zwingend im Tabellenformat vorliegen, sonst erhält man die Fehlermeldung „Wir haben in Ihrer Excel-Arbeitsmappe keine Daten gefunden“. Alternativ kann man die Daten auch in eine CSV-Datei exportieren und diese dann in Power BI hochladen.
Die Versuche, durch Fragen in natürlicher Sprache Analyseergebnisse zu erzielen, scheiterten beim Testen häufig. Mit Formulierungen der Art „Wie war der Umsatzverlauf über die vergangenen zwölf Monate?“ oder „Wie verteilen sich die Umsätze auf verschiedene Produktkategorien?“ konnte das Tool nichts anfangen. Erst wenn man die Spaltenüberschriften aus dem Excel-Import wörtlich in die Fragen einbaut, erzielt man brauchbare Ergebnisse. Fragen wie „Welche products hatten den höchsten profit?“ können aber eigentlich nicht mehr als „natürliche“ Sprache bezeichnet werden. Besser klappt es ohnehin, wenn man komplett ins Englische wechselt. Alternativ zur Analyse per Frage bietet Power BI die Möglichkeit, Diagramme per Drag and Drop erstellen zu lassen.
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