Cyberversicherung deckt IT-Risiken im Unternehmen

HDI, Hiscox und Württembergische Versicherung

von - 09.03.2016
HDI Global SE: Die Versicherungslösung Cyber+ wurde speziell für die produzierende Industrie wie Maschinenbauer oder Kfz-Zulieferer entwickelt. Als typische Cyberversicherung deckt Cyber+ sowohl Eigen- als auch Drittschäden ab, trägt aber auch der persönlichen Verantwortung von Unternehmensleitern für die IT-Sicherheit Rechnung. Cloud-Anbieter gehören zwar nicht zur Zielgruppe, Haftpflichtansprüche aus ausgegliederter Datenverarbeitung sind im Rahmen von Cyberpolicen aber versicherbar.
Zu den wichtigsten Kriterien bei der Prämienfestsetzung gehören die Branche, in der das Unternehmen tätig ist, seine Größe gemessen am Umsatzvolumen und die Qualität seiner IT- und Informationssicherheit. Ein mittelständisches produzierendes Unternehmen mit angemessenem Sicherheitsniveau muss bei einer Deckungssumme von beispielsweise 5 Millionen Euro mit einem Beitrag in niedriger fünfstelliger Höhe rechnen.
Hiscox: Der Versicherer legt mit seiner Cyber Versicherung den Schwerpunkt auf den Mittelstand. Vor allem E-Commerce-Anbieter, Technologieunternehmen, Händler und Beherbergungsbetriebe bedürften eines Schutzes, sagt Ole Sieverding, Product Head Cyber & Data Risks bei Hiscox: Elemente wie IT-Forensik und die Kosten für behördliche Informationspflichten seien in der Cyber Versicherung enthalten. „Spezielle Risiken wie Vertragsstrafen aus der Verletzung von Geheimhaltungspflichten lassen sich individuell in den Vertrag einschließen“, erklärt Sieverding.
Sicherheitssensibilität, eine gut aufgestellte IT und angemessene Sicherheitsrichtlinien sowie Überlegungen zum Notfall- und Krisenmanagement spielen bei der Prämienbestimmung eine Rolle. Neben diesen Faktoren richtet sich die Höhe der Versicherungsbeiträge nach der gewünschten Versicherungssumme und dem Umsatz des Unternehmens. Für kleine Unternehmen gibt es eine Deckung ab 499 Euro netto pro Jahr, eine Versicherungssumme von 1 Million Euro für ein Unternehmen bis 5 Millionen Euro Umsatz kostet beispielsweise jährlich 1650 Euro netto.
Württembergische: Die Cyber-Police der Württembergischen Versicherung ist vor allem auf kleine und mittelständische Betriebe bis 10 Millionen Euro Jahresumsatz ausgerichtet. „Eine hohe Anzahl an Anfragen deutet auf das steigende Risikobewusstsein auch bei dieser Zielgruppe“, sagt Gert Baumeister, Leiter Firmenkunden – Technische Versicherungen.
Peter Graß
Peter Graß
Leiter Haftpflicht- und Kredit­versicherung beim GDV
www.gdv.de
„Es gibt weltweit noch keinen entwickelten Cyberversicherungsmarkt, außer in den USA.“
Der Versicherungsschutz deckt sowohl Ansprüche Dritter als auch Eigenschäden einschließlich Ertragsausfall- und Mehrkostendeckung ab. „Wesentliches Element unserer Deckung ist die Bereitstellung von forensischen Dienstleistungen“, erklärt Baumeister. Diese unterstützen den Kunden von Beginn an bei der Aufklärung und Abwicklung seines Cybervorfalls.
Ebenso mitversichert sind Geld- und Warenverluste infolge einer elektronischen Manipulation. Für Kunden, die eine Zahlung mit Kredit- oder Bankkarten zulassen, ist auch Versicherungsschutz für mögliche Forderungen der Payment Card Industry enthalten. Abgerundet wird der Schutz durch ein Kostenpaket, das neben den Aufwendungen für die Krisenkommunikation auch solche für Mediation, Reputationssicherung, Information und Benachrichtigung sowie das Kreditkarten-Monitoring umfasst.
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