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Voraussetzungen für Deep Work schaffen

von - 04.08.2021
Das klingt einleuchtend und die Effekte sind vermutlich jedem bestens vertraut. Wie können jedoch die Voraussetzungen für Deep Work geschaffen werden?
Zunächst muss man sich klarmachen, mit wie vielen Themen man sich an einem Tag beschäftigt. Eine Technik dazu besteht darin, minutengenau zu notieren, was man den ganzen Tag tut. Das entspricht dem ersten von drei Schritten des «3-Step Process for Effectiveness», wie es Peter Drucker in «The Effective Executive» beschreibt.
Grafik 2: Störfaktoren für die Konzentration
(Quelle: Christian Havel )
Ich habe das einmal protokolliert. Das Ergebnis meines Selbsttests stellte sich in etwa so dar wie in Grafik 3 – konzentriertes Arbeiten sieht anders aus. Welche Faktoren es sind, die uns bei der Konzentration stören, wird in Grafik 2 aufgezeigt. Viele Störfaktoren hängen vermutlich, wie auch ursprünglich bei mir, mit dem Handy zusammen. Bei jeder Nachricht, egal ob E-Mail, WhatsApp oder einer weiteren Benachrichtigung zum Beispiel von der Facebook-App, macht sich das Handy bemerkbar.
Grafik 3: Das Protokoll eines Arbeitstages
(Quelle: Christian Havel )
Hinzu kommt Outlook mit seinem Pop-up-Fenster, das über die neu eingetroffenen Mails informiert. Ganz zu schweigen von den Instant Messages der Kollegen, die sich melden mit einer Nachricht wie «Ist nicht dringend, nur so». Und dann auch noch die Anrufe vom Product Owner ...
Das sind in der Summe viele Störquellen. Vieles davon lässt sich jedoch relativ schnell in den Griff bekommen:
  • Die Benachrichtigungen der Smartphone-Apps lassen sich mehr oder weniger einfach deaktivieren.
  • Outlook kann so konfiguriert werden, dass kein Pop-up-Fenster erscheint oder dass ein Tray-Icon mit einem Briefsymbol angezeigt wird.
  • Mittels einer Computer-Telephony-Integration-Softphone-Anwendung (CTI) kann der Modus «Nicht stören» aktiviert werden, der einen Anruf an die Voicebox leitet.
  • Im Büro kann ein sogenanntes Busylight aufgestellt werden, eine Art Ampel, die manuell aktiviert oder mit dem Präsenzstatus der CTI-Anwendung synchronisiert wird und den Kollegen zeigt, ob ich ansprechbar bin (leuchtet grün) oder gerade nicht gestört werden will (leuchtet rot).
Bietet das Arbeitsumfeld zu viele Störgeräusche, kann beispielsweise «Focus Music» helfen, in einen ungestörten Bereich abzutauchen. Meine Selbsttests hiermit im Büro und im Home Office verliefen erfolgreich.

Viele Aufgaben

Häufig warten zahlreiche Aufgaben gleichzeitig auf ihre Bearbeitung, und schnell wird man verführt, zwischen den Aufgaben hin und her zu springen. Wie bereits zuvor beschrieben, stellt der häufige Wechsel des Fokus den grössten Fehler dar, der gemacht werden kann. Diesem Drang sollte nicht nachgegeben werden. Diskussionen im Team können das Bewusstsein stärken und man kann gemeinsam an den Rahmenbedingungen arbeiten.
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