Alles über Internet-Adresszusätze

Fragmente und nachverfolgbare Mails

von - 01.07.2013

Was bedeutet das Raute-Symbol?

Sprungmarken: Die Webseite Wikipedia nutzt Sprungmarken für das Inhaltsverzeichnis. Hier führte ein Klick auf „Geschichte“ direkt zum entsprechenden Abschnitt
Sprungmarken: Die Webseite Wikipedia nutzt Sprungmarken für das Inhaltsverzeichnis. Hier führte ein Klick auf „Geschichte“ direkt zum entsprechenden Abschnitt
Das Raute-Symbol leitet ein Fragment ein, oft auch als Anker bezeichnet. Ein Fragment ist eine Sprungmarke innerhalb einer Webseite.
Wenn die Programmierer einer Seite Sprungmarken definiert haben, dann lässt sich durch einen Link direkt ein Unterabschnitt einer Seite adressieren. Der Browser scrollt dann nach dem Laden einer Seite direkt zu der adressierten Stelle.
Das Raute-Symbol dient also dazu, dem Browser mitzuteilen, welche Stelle einer Webseite er anzeigen soll.
Ein Beispiel für eine Seite mit vielen Sprungmarken ist Wikipedia. Auf jeder Seite verlinkt das Inhaltsverzeichnis direkt zum entsprechenden Unterabschnitt auf der Seite.
Fragmente oder Anker hängt man ganz am Ende einer Internetadresse durch das Raute-Symbol getrennt an. Wenn auf einer Webseite zum Beispiel die Sprungmarke „Geschichte“ definiert ist, dann weist ein „#Geschichte“ am Ende der Adresse den Browser an, direkt zu der Stelle zu scrollen.

Enthalten auch Mails Adresszusätze?

E-Mails mit Nachverfolgung: Über diesen personalisierten Link in einer Mail sind Sie eindeutig identifizierbar. Der Versender weiß, wer wann auf welchen Link geklickt hat
E-Mails mit Nachverfolgung: Über diesen personalisierten Link in einer Mail sind Sie eindeutig identifizierbar. Der Versender weiß, wer wann auf welchen Link geklickt hat
Die heute weitverbreiteten E-Mails im HTML-Format sind nichts anderes als Webseiten. Zur Darstellung der Nachrichten lädt das E-Mail-Programm häufig weitere Daten aus dem Internet wie eingebettete Bilder.
Das ist an sich kein Problem. Doch viele Spam-Versender schicken an jede Adresse eine individuelle Mail. Das bedeutet, dass in jeder Mail ein eigenes Bild mit einer eindeutigen Kennung geladen wird. Wenn Sie Bilder nachladen, dann wissen die Versender nicht nur, dass Ihre Adresse existiert, sondern auch, dass Sie Spam-Mails lesen.
Daher sollten Sie das automatische Nachladen von Bildern im E-Mail-Programm ausschalten. Das ist bei vielen E-Mail-Anwendungen wie Thunderbird und Outlook ohnehin bereits so voreingestellt.
Übrigens nutzen auch viele seriöse Newsletter-Versender Internet-Adresszusätze. Damit sehen die Versender genau, welchen Link Sie innerhalb der E-Mail anklicken.
Beachten Sie: Grundsätzlich sollten Sie sich die Links in E-Mails ganz genau ansehen, bevor Sie daraufklicken. Denn so nutzen zum Beispiel Phishing-Versender Weiterleitungsfunktionen auf seriösen Webseiten aus, um Sie auf eine Phishing-Seite umzulenken.
Der Trick dabei ist einfach: Viele Webserver verfügen über eine Weiterleitungsfunktion. Die Zieladresse setzt man einfach als Parameter hinter die Internetadresse der seriösen Seite, zum Beispiel „www.example.com/?jumpurl=http://www.(...)“. Hinter „?jumpurl=“ oder einem ähnlichen Parameter folgt dann die Adresse der Phishing-Seite. Der Nutzer geht aber davon aus, dass der Link zur vorn angegebenen seriösen Seite führt. Zuletzt wurde mit diesem Trick vermehrt die Webseite der Bundesagentur für Arbeit als Weiterleitungsadresse genommen.
Auf diesen Trick fallen übrigens auch die Phishing-Filter der Virenscanner herein – denn die angebliche Zieladresse wie die der Arbeitsagentur wirkt seriös.
Verwandte Themen