„Die Analyse von Daten ist ein wichtiger Trend“

„Die Optimierung von Prozessen reizt uns“

com! professional: Nach einer Studie des EHI Retail Instituts nutzen von den 1000 größten Online-Shops in Deutschland rund 40 Prozent Shop-Systeme, die sie selbst entwickelt haben. Hybris Software erreicht einen Anteil von 6,69 Prozent. Das muss Sie doch ärgern.
SAP Hybris Marketing Segmentation: Das Segmentierungsmodul errechnet die Kaufneigungen. Dazu erlaubt es eine Auswahl etwa nach Kundenprofil und Einkommensgruppe.
SAP Hybris Marketing Segmentation: Das Segmentierungsmodul errechnet die Kaufneigungen. Dazu erlaubt es eine Auswahl etwa nach Kundenprofil und Einkommensgruppe.
Luedi: Das sehen wir sportlich – außerdem ist das die beste Werbung für uns. Denn irgendwann laufen diese Eigenentwicklungen an die Wand, wenn etwa das Sortiment, die Kundenzahlen oder die Anforderungen wachsen. Es ergibt heute einfach keinen Sinn mehr, ein Shop-System selbst zu bauen.
Wir kommen aus dem Mittelstand, ­decken mit unserem System aber auch die Ansprüche von Konzernen ab. Um auch weiterhin mittelständische Kunden zu befriedi­­gen, bieten wir unser System als Baukasten und in der Cloud an und haben dafür diverse Preismodelle entwickelt. Ein Revenue-Share-Modell kommt nicht ­infrage, das wirkt wie eine Steuer und Kunden lehnen das ab.
com! professional: Wie aufwendig ist die technische ­Integration der Hybris-Software?
Luedi: Das kommt auf die Anforderungen an. Einfache Shops sind in 10, 12 Wochen gebaut, komplexe Anwendungen können schon einmal 18 Monate brauchen.
com! professional: Hybris liefert jetzt auch Ideen zur Digita­lisierung von Läden. Interaktive Spiegel oder webbasierte Informationssysteme sind aber meistens Insellösungen und kaum integrierbar in die Unternehmens-IT – wie ist das bei Ihnen?
Luedi: Wir wollten bei unseren Vorschlägen bewusst nicht in die Technologiefalle laufen und haben auf offene Systeme ­gesetzt. So können wir die Ideen von Partnern in unsere Plattform integrieren und Innovationen schnell berücksichtigen.
com! professional: Welche Trends sehen Sie im E-Commerce, was finden Sie interessant?
Luedi: Die holografische Visualisierung von Produkten wird sicher nicht unser Ding werden, ist aber cool. Das Erfassen und Analysieren von Kundendaten ist jedoch ein wichtiger Trend, für den wir Lösungen bieten. Noch ein starker Trend ist sicher die Optimierung von Prozessen: Das Angebot, online drei T-Shirts zum Preis von zweien anzubieten, klingt simpel, macht aber im Backoffice viel Aufwand. Dieser wächst, wenn ein Shirt im Laden umgetauscht werden soll. Solche Aufgaben reizen uns, in solchen Infrastrukturen sind wir stark.
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