„Die Analyse von Daten ist ein wichtiger Trend“

„SAP & Hybris ermöglichen Bestellungen ohne Staus“

Ariel Luedi, President Hybris Software
Ariel Luedi, President Hybris Software
com! professional: Sie präsentieren mit SAP Hybris Marketing eine Software, mit der sich Kundendaten aus unterschiedlichsten Quellen eines Unternehmens zusammentragen lassen. Wie stark ist das Programm von der Übernahme durch SAP beeinflusst?
Ariel Luedi: Sehr stark. SAP Hybris Marketing ist eine Folge des Kaufs. SAP hat uns die Verantwortung für alle kunden­orientierten Prozesse übertragen. Wir sind zuständig für alle Produkte, mit denen Unternehmen Kundenbeziehungen verbessern und effizienter gestalten können. Durch unsere langjährige Beschäftigung mit E-Commerce-Systemen haben wir hier sehr viel Erfahrung, während SAP sich eher um firmeninterne Abläufe kümmert. In SAP Hybris Marketing haben wir ein SAP-Tool namens HANA, eine schnelle Datenbank für Produkt- und Vertriebsdaten, sowie Marketingfunktionalitäten aus der Hybris-Plattform zusammengeführt. Mit dem neuen Tool lassen sich Produkt- und Kundendaten, etwa aus einem Shop, aus Loyality-Programmen, Callcentern, aus der Produktion, zusammenfassen. Das hilft, Produktbeschreibungen und Angebote zu verbessern. Kunden kommen ja heute an verschiedenen Punkten in Kontakt mit Marken und Waren. Sie wollen mehr darüber wissen, was sie kaufen. Umgekehrt beeinflussen ihre Erfahrungen die Produktion und deren Darstellung.
com! professional: An wen richten Sie das Programm?
Luedi: An Händler und Marken gleichermaßen. 40 Prozent unseres Umsatzes entfallen auf das Geschäft mit Marken, die vertikalisieren, Flagshipstores eröffnen und in den E-Commerce investieren. Diese Unternehmen hatten bisher häufig keinen direkten Kundenkontakt, sie müssen sich ­also schnell und umfassend ein Bild von Käufern machen können. Die Analyse von Kundendaten wird für alle Unternehmen immer wichtiger: Ohne sie sind Cross- oder Upselling-Bemühungen nicht denkbar, und damit eignet sich SAP Hybris Marketing auch für B2B-Geschäfte.

com! professional: Die Unterschiede zwischen Wirtschaftsplanungssoftware à la SAP und Shop-Systemen bilden noch immer die größten Hürden beim E-Commerce. Gibt es weitere Beispiele, dass diese Welten bei Hybris und SAP nun zusammenwachsen?
Luedi: Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP) sind dafür gemacht, die Orders von Filialen aufzunehmen, zu bündeln und zu verwalten, aber sie können keine Einzelbestellungen mit Rechnungsstellung managen, wie das im ­Online-Shop notwendig ist. SAP Billing and Revenue Innovation Management baut inzwischen eine Brücke zwischen beiden Welten. Das Programm konsolidiert alle Bestellungen eines Online-Shops und leitet sie gesammelt ans ERP weiter, sodass keine Staus und Verzögerungen entstehen.
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