Die Public Cloud belebt das Infrastrukturgeschäft

Dienste auf Public Cloud aufsetzen

von - 27.02.2017
Des Weiteren lohnt sich ein Blick auf die zusätzlichen Angebote des Providers. Gibt es Infrastruktur- oder Netzwerk-Services, die das IT-Systemhaus bisher nicht anbietet, aber über den Provider mit abdecken kann? Beispiele wären etwa eine gemanagte Firewall oder eine Docker-Plattform. Hier gilt es genau zu überlegen, welche weiteren Lösungen oder Produkte in Form von Managed Services die Public Cloud ergänzen.
Seinen Kunden gegenüber bietet das Systemhaus neben den reinen Public-Cloud-Infrastruktur-Ressourcen mit diesen zusätzlichen Leistungen und angereichert um eigene Ser­vices einen erheblichen Mehrwert. Und der ist ein wichtiges Argument, warum Unternehmen weiterhin mit ihrem Systemhaus zusammenarbeiten sollten, anstatt die Public Cloud direkt vom Provider zu beziehen.
Insbesondere für Unternehmen, die über ihr Systemhaus bereits eine Private Cloud erhalten haben, ist die Ausweitung zur Multi-Cloud mittels Public-Cloud-Ressourcen interessant. Auf diese Weise erhalten sie jetzt aus einer Hand die dafür notwendigen Infrastruktur-Ressourcen. Das erhöht die Sicherheit der Services und vereinfacht das Management. Um den zusätzlichen Aufwand für Kunden, aber auch für sich selbst, möglichst gering zu halten, ist ein unkomplizierter Zugang zur Public Cloud ein wichtiges Kriterium.
Über eine API muss das Systemhaus die Möglichkeit haben, Code-gesteuert Prozesse auszulösen. Dafür ist insgesamt eine unkomplizierte Bedienoberfläche notwendig, die grundsätzlich ein einfaches Deployment der Infrastruktur-Ressourcen erlaubt. Hier kommt es auf eine hohe Usability an, die auf Seiten des Systemhauses keinen zusätzlichen zeitintensiven Know-how-Transfer oder eine Qualifizierung erfordert.
Ein wichtiger Faktor sind darüber hinaus die Service Level Agreements (SLA) des Cloud-Anbieters. Minimum sollten hier 99,95 Prozent zugesicherter Betrieb sein. Konkret bedeutet das bei einem 24/7-Betrieb über das gesamte Jahr gesehen eine maximale Ausfallzeit von nicht ganz viereinhalb Stunden. Die Verantwortung für den reibungslosen Betrieb der Infrastruktur liegt hingegen vollständig beim Provider. Kommt es zu Zwischenfällen, ist ein Ticketsystem erforderlich, über das das Systemhaus die Incidents des Kunden an den Provider weiterleitet. Hier ist – insbesondere im Hinblick auf die Marge – generell darauf zu achten, den potenziellen Mehraufwand möglichst gering zu halten.

Fazit

Die fortschreitende Digitalisierung der Unternehmen hat die Anforderungen an die IT verändert und IT-Infrastruktur verstärkt in Richtung Virtualisierung getrieben. Auf lange Sicht wird die Public Cloud hier ihren Siegeszug fortsetzen. Dieser bietet Systemhäusern jetzt eine optimale Chance, in den Public-Cloud-Markt einzusteigen. Dafür müssen die Systemhäuser ihre bisherige Zurückhaltung gegenüber dem öffentlichen Cloud-Modell ablegen und dieses zur Basis ihres Portfolios ausbauen.
Der einfachste Weg dafür ist die Zusammenarbeit mit einem Provider, dessen Public-Cloud-Ressourcen sie an ihre Kunden weiterverkaufen. Dabei spielen die Marge sowie der durch zusätzliche Leistungen geschaffene Mehrwert zentralen Rollen für kostenattraktive Infrastruktur-Services. Darüber hinaus erhalten Systemhäuser durch das Resellen der Public Cloud zusätzlichen Spielraum, um sich neue Geschäftsfelder zum Consulting und Betrieb von Infrastrukturen sowie zu Applikationen zu erschließen.
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