Das Burda-Imperium setzt auf die Amazon-Cloud

Wichtig ist die Nutzungsrate der AWS-Services

von - 22.09.2015
Der Chief Scientist bilanziert: „Generell gilt: Eine kontinuierlich steigende Nutzung der gleichen AWS-Services kann mit der Zeit teurer werden als die Nutzung im eigenen Rechenzentrum. Wenn sich aber die Nutzung je nach den Notwendigkeiten des Betriebs öfter ändert, dann ist die Arbeit mit Amazon kostengünstiger.“
Bei Debatten über die Vor- und Nachteile von Cloud-Angeboten wird oft übersehen, dass einige Dienstleister inzwischen einen Entwicklungsstand ihrer IT-Infrastruktur erreicht haben, der vielen in Unternehmenshand gehaltenen Rechenzentren und Ressourcen deutlich überlegen ist. AWS, Google und andere definieren ihre IT selbst und schaffen sich dann entsprechende Hardware an und entwickeln zu einem großen Teil die Software und die Management-Tools – ähnlich wie es zu Beginn der IT-Ära die großen Hersteller und Unternehmen wie Banken, Versicherungen oder Airlines mit ihren Mainframes getan haben.
Die heutigen Cloud-Dienstleister verfügen ferner über Backup-, Disaster-Recovery- oder Security-Funktionalitäten, wie sie sich viele Firmen schon aus Know-how- und Finanzierungsgründen kaum leisten können. Natürlich muss man die Dienstleister genau überprüfen, die Produkte und Services testen und die vertraglichen Bedingungen vorab präzise festlegen. Burda setzt auch aus diesen Überlegungen heraus auf einen allgemein anerkannten Dienstleister wie Amazon Web Services.
Schmetz fügt an, dass Burda auch spezielle AWS-Optionen nutze, die man so gar nicht in den eigenen Rechenzentren besitze. Dazu zählt er ausdrücklich Cloud-Services mit funktional und zeitlich begrenzten Möglichkeiten, einschließlich der Bestellung und Aktivierung per Browser und einer auf kleinstem Niveau genauen Abrechnungseinstellung. Auch einen Storage-Dienst wie S3 (Amazon Simple Storage Service) besitze man gar nicht selbst. Besonders interessant sei hier, verschiedene Datenquellen und Dateiformate in objektbezogenen Speichersystemen (Object Storage) zusammenlaufen zu lassen.

Was Amazon Web Services bietet

Das Whitepaper „Overview of Amazon Web Services“ gibt einen guten Überblick über die Dienstleistungen von AWS – unter anderem zu Amazon Elastic Compute Cloud (EC2), Auto Scaling, EC2 Container Service (Docker) bis hin zu VM Import/Export und Amazon S3 (Simple Storage Service mit Object Storage). Das Whitepaper gibt es als kostenlosen Download.

Es sei, so fügt Schmetz an, im Unternehmen schon öfter vorgekommen, dass man geplante Use Cases nicht umsetzen konnte, weil man nicht über die notwendigen technologischen Voraussetzungen dafür verfügte. Insofern stünden Unternehmen heute durchaus in einer Art Abhängigkeit von Dienstleistern wie Amazon und anderen. Sein Team müsse auch diesen Punkt bedenken und Alternativen erarbeiten.
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