Software-Entwickler dringend gesucht!

Lokale Ansprechpartner

von - 10.05.2019
Nicht alle Firmen setzen auf Near- oder Offshoring. So etwa Thomas Wüst von ti&m, Anbieter von Digitalisierungs- und Security-Produkten. Er verzichtet bewusst darauf und sieht zudem organisatorische Hürden: „Zu unseren Mehrwerten zählen eine kurze Time-to-Market und die Agilität. Das lässt sich aber nur vor Ort realisieren. Wer remote, also über Near- und Offshoring, agil arbeiten will, hat meiner Meinung nach agiles Arbeiten nicht verstanden.“
Stefano Camuso von T-Systems verweist darauf, dass die Sprache in der digitalen Arbeitswelt wichtiger werde. Früher sei es in Wasserfall-Projekten einfach gewesen, die Entwickler zu briefen. Ihnen wurde einmal der Auftrag erteilt und dann konnten sie loslegen. In agilen Projekten werde hingegen permanent diskutiert. Sprache und geografische Nähe seien daher Faktoren, die bei manchen Kunden eine Rolle spielten. „Wir haben noch viele Kunden, die deutschsprachige Ansprechpartner bevorzugen“, konstatiert Camuso.
Bei Zühlke organisiert man die Projektarbeiten dem Wunsch der Kunden entsprechend. Man weise diese darauf hin, dass man verteilt entwickele, erklärt Ueli Kleeb. Zudem betreuten auch Schweizer Ansprechpartner die Abläufe. Der Ansatz sei aber nicht vergleichbar mit dem klassischer Offshoring-Anbieter. „Unsere Value Proposition ist, dass wir die Verantwortung übernehmen. Wir betreiben kein Bodyleasing. Wenn etwa bei einem Kundenprojekt Kollegen aus Belgrad und Zürich involviert sind und die Mitarbeiter in Belgrad kein Deutsch sprechen, dann übernehmen die Kollegen von hier den Kundenkontakt“, stellt Kleeb klar.

Begehrte Uni-Absolventen

Fragt man IT-Unternehmen, wo sie ihre Fachkräfte finden, lautet die erste Antwort meist, dass man Fachkräfte von den Hochschulen rekrutiere. So schlossen zum Beispiel an der ETH Zürich vergangenes Jahr 317 IT-Fachkräfte ab, vom Bachelor bis zum promovierten Wissenschaftler.
Allerdings hängten die meisten Bachelorabsolventen der ETH Zürich noch ihren Master an, und ein kleinerer Teil der Masterstudierenden strebt einen Abschluss mit Doktortitel an. Es bleiben also von diesem Jahrgang nicht so viele Fachkräfte für den Arbeitsmarkt, wie sich das manche in der IT-Branche wünschen würden.
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