So schützen Sie Ihre IT vor einem Strom-Crash

Notfall-Stromversorgung planen und dimensionieren

von - 12.08.2015
Bevor eine USV angeschafft wird, muss der Bedarf detailliert ermittelt werden. Anhand von Listen oder Übersichtsdiagrammen gehen CTOs oder Administratoren die Komponenten der Infrastruktur durch. Naheliegend ist die Absicherung aller Bauteile, die zentral im Server-Raum betrieben werden. Aber in (fast) jeder Organisation gibt es daneben noch dezentrale Einheiten, die ihre Daten in regelmäßigen Abständen an eine zentrale Einheit übermitteln. Hier könnte die USV das für den Datenabgleich notwendige Zeitfenster schaffen.
Von der Übersicht ausgehend wird dann geprüft, welche dieser Komponenten gemeinsam an einer USV betrieben werden können. Sind Anzahl und Art der Verbraucher bekannt, ermittelt man mit einfacher Mathematik die benötigte Leistung der USV.
Die Kapazität von Geräten wird in der Maßeinheit Volt-Ampere (VA) angegeben. Das ist die Leistung, die das Gerät liefern kann. Korrespondierende Angaben stehen auf den Typenschildern oder in den Handbüchern der Geräte. Falls dort nur die Stromstärke (A=Ampere) angegeben ist, multiplizieren Sie diesen Wert mit der Spannung (230 V), um den Wert in VA zu erhalten. Lautet die Angabe auf einem Monitor zum Beispiel 1,5 A, benötigt das Gerät 345 VA Leistung.
Addieren Sie die Werte für alle Geräte, die Sie absichern müssen und die Sie an den gleichen Stromkreis anschließen wollen. Planen Sie eine Leistungsreserve von 20 Prozent ein und dimensionieren Sie die USV entsprechend großzügiger.
Sebastian Kraska, Rechtsanwalt
Sebastian Kraska, Rechtsanwalt: „Das Bundesdatenschutzgesetz schreibt einen Schutz vor zufälliger Zerstörung und Verlust personenbezogener Daten vor. USV-Anlagen bilden hier eine wichtige und notwendige technische Grundlage.“
Angaben zum benötigten Energiebedarf liefern Ihnen Strommessgeräte, die Sie sich in den meisten Städten bei den Stromversorgern leihen können. Schließen Sie die Geräte an eine Steckerleiste an und verbinden Sie sie mit dem Messgerät. Schalten Sie die Verbraucher aber nicht nur ein, sondern setzen Sie sie auch unter Last, um einen realistischen Wert zu erhalten. Einige Hersteller bieten auf ihren Webseiten Rechner zur Ermittlung einer empfehlenswerten Konfiguration an. Dort wählen Sie zwischen typischen Arbeitsplätzen oder erfassen schrittweise die Komponenten, die gesichert werden sollen.
Schließlich spielt bei der Auswahl einer USV auch deren Bauform noch eine Rolle. Mit transportablen Geräten, die unter den Schreibtisch passen, sind Sie am flexibelsten. Dagegen sind Geräte in der 19-Zoll-Bauform für Racks im Server-Raum perfekt, weil sie sich sehr platzsparend unterbringen lassen.
Das Herunterfahren eines Servers und daran angeschlossener Systeme wird über das LAN initiiert. Dazu muss aber das Netzwerk auch aktiv sein. Deshalb dürfen Sie eher wenige beachtete Komponenten wie Hubs oder Switches bei der Absicherung nicht vergessen.
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