Sicherer Datenhafen für Niedersachsen Ports

Vom Backup zu Disaster Recovery

von - 16.11.2016
Bei Niedersachsen Ports ist die Veeam-Lösung nicht nur für Backup und Recovery zuständig, sondern darüber hinaus auch für das Disaster Recovery. Für diese Aufgabe kommt anderswo oft eine eigene, schwer zu administrierende (und teure) Lösung zum Einsatz. Mit der Veeam-Software sind die Admins dagegen in der Lage, virtuelle Maschinen direkt aus dem Backup zu starten. Die ausgewählten Daten liegen physisch zwar auf der Backup-Site, aber es lässt sich in der Produktivumgebung sehr schnell eine identische VM mit diesen Daten neu starten.
veeam
Veeam: Ein Dashboard präsentiert übersichtlich zahlreiche Informationen über den Systemzustand, Speicherkapazitäten und Backup-Jobs.
Insofern handelt es sich nicht um die klassische Form von Disaster Recovery, bei der nach einem Crash mehrerer Server oder eines ganzes Rechenzentrums die primäre Location durch das Hochfahren eines gespiegelten zweiten Rechenzentrums wieder arbeitsfähig gemacht wird – oft mit größeren Zeitverzögerungen, da viele Daten und eventuell auch Anwendungen über das WAN geschickt werden müssen.
Bei Niedersachen Ports sind für das Disaster Recovery gespiegelte EMC-Systeme im Einsatz, auf deren Basis über ein Zusammenspiel eines Hypervisors mit der Veeam-Software die Wiederherstellung von Daten erfolgt. Komplettausfälle werden über die gespiegelten Hardware-Systeme aufgefangen, während bei „kleineren“ Katastrophen die Veeam-Suite ein schnelles Recovery mit kurzen Anlaufzeiten von wenigen Minuten ermöglicht. Hardware-Ausfälle werden über die integrierte High-Availabilty-Funktionalität des VMware-Hosts abgefedert. Behrends resümiert: „Abhängig von der Art des Disasters gibt es verschiedene Level der Absicherung. Veeam adressiert den Level einzelner Services oder einzelner LUNs innerhalb des Speichersystems, bei dem man fünf bis zehn VMs verlieren kann.“
Zusätzlich bietet Veeam die Option, virtuelle Maschinen lokal oder über Standorte hinweg zu replizieren. Dieses Feature erlaubt theoretisch sogar das Failover ganzer Standorte. Bei Niedersachsen Ports ist das zwar noch nicht Teil der Disaster-Recovery-Strategie. Über einen Einsatz wird aber bereits intern und mit dem Systemhaus Brinova diskutiert. Man denkt darüber nach, den EMC-Spiegel aufzubrechen und stattdessen mit der Replikation über Veeam zu arbeiten.

Zukunftssichere Lösung

Obwohl schon 2006 gegründet ist Veeam immer noch ganz in Privatbesitz. Auch gegenwärtig hegt das nicht mehr ganz junge Start-up offensichtlich keinerlei Ambitionen, an die Börse zu gehen. In der Tat hat sich Veeam bisher fast ausschließlich selbst finanziert und keine externen Venture Capitalists in größerem Maßstab als Teilhaber aufgenommen, die auf einen baldigen Cash-out oder Exit drängen könnten. Und auch von einer Übernahme durch einen der Großen der Speicherbranche war bisher nichts zu vernehmen. IT-Leiter Behrends ist sich dieser eher ungewöhnlichen Situation bewusst und sieht sich in puncto Produktkontinuität und Inves­titionssicherheit deshalb zumindest auf absehbare Zeit auf der sicheren Seite. Dass die Veeam-Produkte eingestellt werden könnten, fürchtet er nicht.
Auch was die Entwicklung von Niedersachsen Ports selbst angeht, blickt Behrends optimistisch in die Zukunft. Das Unternehmen komme zwar noch nicht ganz ohne Subventionen durch das Land Niedersachsen aus, sagt Behrends, doch sei man auf dem Weg zur schwarzen Null gut vorangekommen. Ursprünglich sei Niedersachsen Ports so etwas wie eine reine Behörde gewesen, aber jetzt entwickele man sich immer weiter in Richtung GmbH, „um auch gewinnorientiert zu ar­beiten“.
Eine wichtige Rolle dabei spielt nicht zuletzt die Modernisierung und Flexibilisierung der IT-Infrastruktur.
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