Data-Center-Container

Das mobile Rechenzentrum im Schiffscontainer

von - 27.03.2016
Rechenzentrum im Schiffscontainer
Foto: stockphoto mania / Shutterstock.com
Ein schlüsselfertiges Rechenzentrum in einem kompakten Container, fertig konfiguriert und per Lastwagen angeliefert – Data-Center-Container sind flexibel und sparen Geld.
In einem mobilen Rechenzentrum von der Größe eines Schiffscontainers findet die gesamte Technik eines Data-Centers Platz: unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), Kühlung, Brandschutz und die Server.
Fliegendes Rechenzentrum: Data-Center-Container haben auf einem Lkw Platz und lassen sich fast überall aufstellen.
(Quelle: Rittal)
Data-Center-Container werden nach den Kundenwünschen konfiguriert und innerhalb weniger Wochen angeliefert. Bei Standardkonfigurationen und je nach Anbieter ist der Container sogar schon nach ein paar Tagen einsatzbereit. Aufgestellt wird er im Innen- oder Außenbereich. Nach dem Anschluss an das Stromnetz, das Firmennetzwerk und an die Kaltwasserversorgung für die Klimatisierung ist das mobile Container-Rechenzentrum in der Regel sofort einsatzbereit.

Vielseitige Einsatzzwecke

Auch in Zeiten von Cloud-Diensten betreiben viele Firmen ein eigenes Rechenzentrum. Einer Umfrage des Rechenzentrum-Anbieters Interxion zufolge unterhielten 2014 immerhin noch 70 Prozent der europäischen Firmen ein unternehmenseigenes Rechenzentrum.
Doch das eigene Rechenzentrum ist meist wenig flexibel: Kaum eine Firma kann zuverlässig voraussagen, wie stark die IT-Last in den kommenden Monaten und Jahren wachsen wird. Die Folge: Laut dem IT-Dienstleister Cancom sind 80 Prozent der neu errichteten Rechenzentren von vornherein überdimensioniert und damit ineffizient – oder das Rechenzentrum wird irgendwann zu klein und eine Erweiterung ist nur mit erheblichem Bau- und Kostenaufwand möglich.
Data-Center-Container für Neuseeland: Der Energieversorger Orion betreibt in Christchurch ein Container-Rechenzentrum von Rittal, das die Stromversorgung der Einwohner besser absichern soll.
Data-Center-Container für Neuseeland: Der Energieversorger Orion betreibt in Christchurch ein Container-Rechenzentrum von Rittal, das die Stromversorgung der Einwohner absichern soll.
(Quelle: Rittal)
Abhilfe schaffen modulare Rechenzentren in Containern. Damit lässt sich der Bedarf an Servern den Erfordernissen auch kurzfristig anpassen. Die Container lassen sich auch als Backup-Rechenzentrum nutzen oder als Ersatz, wenn es im unternehmenseigenen Rechenzentrum temporär zu Ausfällen kommt, etwa wegen eines Aus- oder Umbaus.
Data-Center-Container sind dabei keineswegs ein exotischer Nischenmarkt. Auch moderne Großrechenzentren setzen auf die Containermodule, da mit ihnen die Rechenkapazität bequem skaliert werden kann.
Der Flugzeughersteller Airbus hat bereits vor mehreren Jahren seine Rechenkapazitäten mit Hilfe zweier Container-Rechenzentren von HP verdoppelt. Die beiden jeweils 30 Quadratmeter großen HP Performance Optimized Datacenters (POD) stehen in den Airbus-Werken in Hamburg und Toulouse.
Die neuseeländische Stadt Christchurch setzt bei der Stromversorgung bereits seit 2011 auf einen Data-Center-Container. Der Energieversorger Orion nutzt in dem erdbebengefährdeten Gebiet einen Container des Herstellers Rittal als Backup-Rechenzentrum zur besseren Sicherung der Stromversorgung. Der Container verfügt über acht Server-Gestelle sowie ein Gestell für Netzwerktechnologie. Ein Luft-Wasser-Wärmetauscher übernimmt die Kühlung. Der Einbau im Doppelboden verschwendet dabei keinen Platz.
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