KI treibt neue Geschäftsmodelle

Start-up-Beispiele

von - 11.05.2021
Die 10 höchstfinanzierten deutschen KI-Start-ups
Attraktiv: Auch deutsche KI-Start-ups ziehen Geldgeber an.
(Quelle: Handelsblatt / Plattform Lernende Systeme )
Die Optimierung der Supply Chain und Lieferantenketten ist ein weiteres florierendes Geschäftsssegment. Das Würzburger Start-up Scoutbee hat eine Software-as-a-Service Plattform entwickelt, die Lieferantennetzwerke optimiert. Die KI-basierte Software vereinfacht die Suche nach dem optimierten Lieferanten und verküren diese auf wenige Tge anstelle von Monaten.
Mit der Optimierung von Call-Center-Lösungen beschäftigt sich Twilio. Das Team um den Gründer Jeff Lawson hat die Firma innerhalb kurzer Zeit zum größten Player im Bereich Kundenkommunikation heranwachsen lassen. Langfristiges Ziel ist es, dass Call-Center-Prinzip vollständig durch KI-gestützte Cloud-Dienstleistungen zu ersetzten, bei denen nur noch im "Notfall" ein Mensch eingreifen muss.
Im Gesundheitsbereich enstehen derzeit viele neue Geschäftsmodelle. Allein in Deutschland gibt es etwa 170 KI-Star-up, die hier ganz neue Anwendungen entwickelt haben. ArtiQ hilft etwa bei der Interpretation von Lungenfunktionstests und verbessern die diagnostische Umgebung für Lungenerkrankungen. BeyondVerbal verwendet Stimmbiomarkten zur Erkennung von Krankheiten.
Die Plattform Lernende Syssteme hat Ki-Start-ups mit ihren Geschäftsmodellen zusammengestellt. Unter www.ki-landkarte.de veranschaulichen etwa 1.000 Beispiele "KI made in Germany" - über sämtliche Branchen, einstzfelder und Unternehmensgrößen hinweg. Die Landkarte will sichtbar machen, wie KI die Wirtschaft und den Alltag heute und künftig transformiert. Zudem will sie Unternehmen inspirieren, die Digitalisierung ihrer Prozesse voranzutreiben und neue Geschäftsideen zu entwickeln.

As-a-Service-Modelle

Der disruptive Charakter vieler daten- und KI-basierter Geschäftsmodelle äußert sich auch in einer Hinwendung zum As-a-Service-Vertrieb. Dabei werden mit KI ausgestattete Produkte nicht als physische Waren, sondern als Dienstleistung vermarktet. Solche As-a-Service-Modelle können bisherige Wertschöpfungssysteme grundlegend verändern.
Im KI-Umfeld dominieren besonders Smart Services – intelligente Dienste auf der Basis von internetfähigen Produkten, die mit Sensoren ausgestattet sind wie vernetzte Autos, Häuser oder Drucker. Smart Services lassen sich grob gesprochen in zwei Formen bereitstellen. Erstens lässt sich ein bestehendes Produkt um Services ergänzen. Bei diesen „digital aufgeladenen“ Objekten wird ein physisches Produkt mit digitalen Services zu einem hybriden Bündel verknüpft. Dies ist zum Beispiel beim Remote Monitoring der Fall, also der intelligenten Fernwartung, die mit dem industriellen Internet der Dinge (IIoT) möglich geworden ist, und beim sogenannten Object Self Service, wenn sich Produkte eigenständig Nachschub bestellen.
Ein zweiter Hauptpfeiler von Smart Services sind rein servicezentrierte Dienste. Hierbei wird ein bestimmtes Produkt in einen puren Service transformiert. Der Kunde erwirbt kein physisches Produkt, sondern stattdessen eine gewünschte Leistung. Würde ein Maschinenbauer im ersten Fall datenbasierte Zusatzdienste anbieten, bedeutet der zweite Fall, das komplette Produkt als Service bereitzustellen, zum Beispiel als störungsfreie Maschinenstunden.
Solche Business-Ansätze brauchen angepasste Bezahlmodelle – hier bieten sich etablierte Verfahren an wie Freemium-, Abo- oder Razor-Blade-Modelle. Beim FreemiumModell ist die Basisversion eines Produkts kostenlos, aber für Premiumfunktionen wird bezahlt. Beim Abomodell werden Angebote, die zuvor als Produkt verkauft wurden, über regelmäßige Subskriptionsgebühren monetarisiert. Beim Razor-Blade-Modell wird eine Grundkomponente günstig verkauft (Drucker), aber die komplementären Komponenten (Druckerpatronen) verhältnismäßig teuer.
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