Konsolidierung der Systemlandschaft

Mit globalem ERP zu neuen Seilbahn-Rekorden

von - 04.09.2019
Seilbahn
Foto: ruanruanra / Shutterstock.com
Case Study: Der Seilbahnspezialist Doppelmayr/Garaventa baut ein international einheitliches ERP-System auf.
Eine exakte Projektsteuerung ist für die Doppelmayr/Garaventa Gruppe geschäftskritisch. Der Auftrags­fertiger stellt Seilbahnen für Kunden aus aller Welt her und unterliegt dabei meist engen Lieferplänen. Dabei weist das Unternehmen eine hohe Eigenfertigungsquote auf und muss seine Projekte oftmals über mehrere internationale Standorte hinweg koordinieren. Für die Gruppe sind deshalb eine detaillierte Planung, umfassende Steuerung und Überwachung aller Projektaktivitäten unerlässlich.
Diese Aufgaben erledigte Doppelmayr/Garaventa bisher mit Hilfe heterogener Systeme, darunter ein Produktions­planungs- und Steuerungssystem (PPS) sowie mehrerer Zusatzprogramme. Diese Applikationen konnten nur noch mit beträchtlichem Aufwand weiterentwickelt werden. Das PPS erreichte das Ende seines Lebenszyklus und musste deshalb aus­getauscht werden. Das nahm Doppelmayr/Garaventa zum Anlass, gruppenweit eine einheitliche ERP-Software einzuführen.
„Wir wollten das gesamte Unternehmen auf denselben Stand heben und unsere Systemlandschaft konsolidieren“, erklärt István Szalai aus dem Garaventa-Management. „Unser Ziel war, mit einer durchgängigen Software die Transparenz zu erhöhen und damit die Planung und Steuerung unserer Projekte weiter zu optimieren.“

Pilotinstallationen

Nach einem umfangreichen Auswahlprozess entschied sich Doppelmayr/Garaventa dafür, das ERP-System IFS Applications einzuführen. „Die projektorientierte Fertigung zählt zu den Kerngebieten von IFS, weshalb IFS Applications über leistungsstarke Komponenten für Projekt- und Produktions­steuerung verfügt. Das war für uns ganz entscheidend“, berichtet der Manager des Seilbahnherstellers.
Dreiseilbahn
Rekord in Südvietnam: Die 3S Hòn Thom ist mit exakt 7899,9 Metern die längste Dreiseilbahn der Welt.
(Quelle: Doppelmayr/Garaventa)
„Außerdem hat uns überzeugt, dass die Software insbesondere für den internationalen Einsatz konzipiert ist und sich Prozesse mit ihren Multi- und Inter-Site-Funktio­nen über die verschiedenen Standorte hinweg effizient steuern lassen.“
Die Einführung dieses ERP-Systems setzte Doppelmayr/Garaventa in mehreren Schritten um. Den Auftakt bildete eine Pilotinstallation in der Schweiz. Anschließend wurde IFS an sämtlichen Standorten in der Schweiz, in Österreich und in Italien implementiert. Diese Kernländer der Gruppe wurden zudem auf eine inzwischen aktualisierte Version der Software umgestellt, die unter anderem eine modernere Bedienoberfläche mitbrachte. Nach diesem Upgrade wurde IFS auch auf die Standorte in Kanada und den USA aus­gerollt.
Dabei verfolgte Doppelmayr/Garaventa einen Zentralisierungsansatz. „Wir wollten den Aufwand für die IT reduzieren, sodass sie nicht ständig mehrere Standorte nachziehen muss, und außerdem den System-Support zentralisieren. Deshalb hosten wir IFS mit dem gesamten Datenbanksystem zentral an unserem Stammsitz in Wolfurt in Österreich. Die einzelnen Standorte sind über gesicherte VPN-Verbindungen an die Zentrale angebunden“, betont Szalai.
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