Mit globalem ERP zu neuen Seilbahn-Rekorden

Mitarbeiter entwickeln mit

von - 04.09.2019
Maßgebliche Hilfestellung leistete der Software-Anbieter darüber hinaus auch bei der Schulung der Mitarbeiter. Beim Pilotprojekt in der Schweiz wurden die Mitarbeiter direkt von IFS-Beratern geschult. Bei den anschließenden Rollouts übernahm Doppelmayr/Garaventa die Einweisung der Mitarbeiter dann entsprechend dem „User schulen User“-Prinzip selbst.
Lediglich in Bereichen mit lokalen gesetzlichen Vorgaben – beispielsweise im Rechnungs- und Personalwesen – wurden sie noch von den lokalen IFS-Experten unterstützt.
Seilbahn
Neue Wege in Bolivien: Die Seilbahn Linea Azul verbindet die beiden Großstädte La Paz und El Alto.
(Quelle: Doppelmayr/Garaventa)
Als wesentlicher Erfolgsfaktor erwies sich die Strategie von Doppelmayr/Garaventa, die Mitarbeiter von Anfang an in das Design der Lösung einzubinden. „Die Pilotlösung in der Schweiz haben wir gemeinsam mit den Fachabteilungen erarbeitet und dazu auch Mitarbeiter von anderen Standorten ins Boot geholt. So wussten die Angestellten bereits, wie die Lösung aussehen wird, als sie dann auf ihre jeweiligen Standorte ausgerollt wurde“, sagt Szalai.
Allen Unternehmen, die ein ähnliches Projekt in der Planung haben, empfiehlt der Manager, sich die Zeit für ein Solution Management zu nehmen. „Die Mitarbeiter müssen sich bereits damit aus­ei­nandersetzen, was ein ERP-System bedeutet und wie es funktioniert, bevor die Lösung implementiert wird. Ein integriertes Gesamtsystem mit durchgängigem Wertefluss bedingt, dass sich die Organisation anpasst. Wird etwa im Lager etwas falsch gebucht, verursacht das Probleme in der Finanzbuchhaltung. Das ist eine ganz andere Liga und darauf müssen die Leute vorbereitet sein.“

Globale Transparenz

Heute kommt IFS Applications an rund 25 Standorten von Doppelmayr/Garaventa zum Einsatz und wird von über 1500 Mitarbeitern genutzt. „Der Informationsstand im Unternehmen hat sich gegenüber der alten heterogenen Systemlandschaft deutlich verbessert“, sagt Szalai. „Die Verantwortlichen können sich wesentlich schneller und einfacher ein Bild über den Stand eines Projekts machen. In der Vergangenheit mussten sie sich die nötigen Informationen aus unterschiedlichsten Quellen zusammensuchen, jetzt sind diese alle in einem System vorhanden.“
So kann etwa die Auftragsleitstelle sämtliche Projekte an einem Ort nachverfolgen. Sie sieht auf einen Blick den aktuellen Stand von Engineering, Beschaffung oder Fertigung und kann erkennen, ob alle nötigen Teile rechtzeitig zum Versandtermin bereitstehen. Drohende Fehlentwicklungen kann sie zeitnah erkennen und passende Gegenmaßnahmen einleiten – etwa wenn eine Rückmeldung aus der Fertigung verspätet erfolgt oder das Qualitätsmanagement meldet, dass ein Lieferant Materialien nicht in ausreichender Güte geliefert hat. In solchen Fällen hat die Auftragsleitstelle dann die Möglichkeit, beispielsweise Ressourcen neu zuzuweisen oder Umplanungen vorzunehmen.
Wenn in einem Projekt eine standortübergreifende Fertigung erforderlich ist, steuert Doppelmayr/Garaventa sie mit Hilfe eines Master-und-Lieferanten-Ansatzes. Der Standort, der eine Seilbahn baut, übernimmt dabei die Rolle des Masters, der an den anderen Standorten die Teile bestellt, die er benötigt. Diese Standorte wiederum agieren als Lieferanten und arbeiten die Bestellungen als eigenständige Projekte ab. Die Daten aus ihrer Projektsteuerung werden dann automatisch nach oben weitergereicht, sodass der Master immer über eine Sicht auf die aktuellen Stände der Lieferantenprojekte verfügt.
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