CRM-Anbieter Pegasystems will angreifen

Enge Zusammenarbeit mit großen Beratungsgesellschaften

von - 29.05.2018
com! professional: Wie sieht denn aktuell Ihre Partnerlandschaft aus?
Esch: Wir arbeiten sehr eng mit den großen Beratungsgesellschaften wie Accenture, Athos oder Cognizant zusammen, wollen nun aber stärker auch Systemintegratoren auf lokaler Ebene an uns binden. Wir sind in erster Linie ein Software­Unternehmen und keine Vertriebsorganisation.
com! professional: Sie hatten die Technologie angesprochen. Was unterscheidet Ihr Angebot von dem der Mitbewerber?
Esch: Zum einen bieten wir die freie Wahl bei der Bereitstellung. Kunden haben die Möglichkeit, unsere Lösung On-Premise hinter ihrer Firewall oder auf den Cloud-Plattformen von Amazon und Microsoft zu betreiben. Wir nennen das Cloud Choice. Ein weiterer Faktor ist unser „No Code/Low Code“-Ansatz. Wir können Prozesse über eine grafische Bedienoberfläche abbilden, die dann weitgehend automatisiert in Code umgesetzt werden. Schließlich sind wir in der Lage, die klassische BPM-Welt mit CRM-Funktionalitäten zu verbinden. Ein großer Differenzierungsfaktor ist zudem unser Central Decision Hub, der Mitarbeitern, aber auch Kunden über unsere KI-Engine Empfehlungen ausspricht, welcher Schritt in einem Angebotsprozess oder der Customer Journey als Nächstes sinnvoll wäre.
com! professional: Wie sehen solche Empfehlungen aus?
Esch: Das sind beispielsweise Informationen darüber, welchen Einfluss eine bestimmte Aktion voraussichtlich auf die Abschlusswahrscheinlichkeit in einem Angebot haben wird.
com! professional: Und bei der Customer Journey?
Esch: Wir stellen dem Kunden relevante Informationen zur Verfügung und machen ihm die richtigen Angebote, je nachdem in welcher Phase der Customer Journey er sich gerade befindet. Dabei ist es unerheblich, ob er über einen Browser, sein Mobilgerät oder einen anderen Kanal Kontakt aufnimmt. Dazu integrieren wir die verschiedensten Datentöpfe. Das können interne Quellen sein, aber auch externe Datenbanken.
com! professional: Ist diese KI-Lösung selbst entwickelt oder nutzen Sie KI-Services aus der Cloud?
Esch: Der Central Decision Hub ist eine Eigenentwicklung von Pegasystems.
com! professional: Sie hatten erwähnt, dass Ihre Lösung sowohl On-Premise als auch in der Cloud nutzbar ist. Viele Ihrer Kunden kommen aus sehr traditionellen, zum Teil hoch regulierten Branchen. Nutzt denn überhaupt ein signifikanter Anteil dieser Kunden Public-Cloud-Plattformen?
Esch: Das hängt immer vom jeweiligen Einsatz ab. Die Frage „Cloud oder On-Premise?“ sollte nicht im Mittelpunkt stehen, das ist der Grundgedanke unserer Cloud-Choice-Philosophie. Stattdessen sollten Kunden über die Lösung nachdenken und sie dann dort betreiben, wo es am sinnvollsten ist.
com! professional: Spricht denn wirklich noch etwas für den On-Premise-Betrieb, von rechtlichen oder regulatorischen Notwendigkeiten einmal abgesehen?
Esch: In vielen Fällen ist das eine Frage der Total Cost of Ownership, der TCO. Wenn Server und Personal ohnehin vorhanden sind, kann der Eigenbetrieb günstiger kommen. Ich glaube dennoch, dass es über kurz oder lang in die Cloud geht.
com! professional: Wie hybrid ist Ihre Lösung, kann ich Cloud und On-Premise nahtlos integrieren?
Esch: Ja, das geht, die In­stallation muss natürlich auf die jeweilige Plattform angepasst werden. Und vor allem muss entschieden werden, was das führende System ist. Unsere Plattform legt sich ja wie eine Schicht über die bestehende Infrastruktur, sie macht die Daten sichtbar und bringt sie nach vorne auf den Desktop.
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