Nur gute Daten liefern auch gute Ergebnisse

Der magische Quadrant

von - 01.04.2020
Bei der Suche nach passenden IT-Lösungen bedienen sich Firmen verschiedener Instrumente und Methoden, um die Auswahl einzugrenzen. Gartner bietet seit Jahren mit seinem Magic Quadrant ein Visualisierungs-Tool zur Bewertung von Unternehmen in einem spezifischen Technologie-Markt. Auch für Data-Quality-Tools gibt es einen Magic Quadrant.
Nachfolgend stellt com! professional sechs Lösungen von Unternehmen vor, die dort unter den „Leaders“ oder „Visionaries“ eingestuft sind. Die Bandbreite reicht dabei von Großkonzernen wie IBM bis zu Spezialisten wie Information Builders. Ihre Tools richten sich vorwiegend an große und mittlere Unternehmen.
IBM: Das Datenqualitätsprodukt von IBM heißt InfoSphere Information Server for Data Quality und hat das Ziel, Daten in vertrauenswürdige Informationen zu verwandeln, die als Grundlage für
IBM-Infosphere
IBM: Infosphere ermöglicht es, die Datenqualität kontinuierlich zu analysieren und nach vorgegebenen Kriterien zu klassifizieren.
(Quelle: com! professional / Screenshot )
Geschäftsentscheidungen dienen können. Die Software bietet umfassende, flexible Datenbereinigungsfunktionen, die die Analyse von Quelldaten, die Standardisierung von Informationen und den Abgleich von Datensätzen automatisieren. Firmen können damit Daten anreichern und die besten Daten aus mehreren Quellen filtern. Das Tool hilft beim Daten-Monitoring und ermöglicht es, mit Qualitätsmetriken Probleme in der Datenqualität schnell aufzudecken und Korrekturpläne zu erstellen.
Die Software ist Teil der Plattform IBM InfoSphere Information Server, die Datenquellen wie Datenbank-Management-Systeme, Big-Data-Anwendungen, ERP- und CRM-Systeme sowie On-Premise- und Cloud-Quellen unterstützt. Hauptsächliche Zielgruppe sind Großunternehmen. Weitere datenrelevante Bestandteile der Plattform sind der Info­Sphere Information Governance Catalog und der InfoSphere Information Server for Data Integration.
Die Preispolitik von IBM stand zuletzt bei vielen Kunden in der Kritik. IBM hat sich deshalb hin zu flexibleren Preis- und Lizenzmodellen bewegt. Weitere Kritikpunkte, von denen Gartner berichtet, sind technische Schwierigkeiten bei der Aktualisierung und der Migration, eher bescheidene Funktionen zur Datenvisualisierung und ein unterdurchschnittlicher technischer Support des Produkts.
Informatica: Informatica hat gleich mehrere Data-Quality-Produkte im Köcher: Informatica Data Quality, Big Data Quality, Axon Data Governance und Data as a Service.
Informatica
Informatica: Mit Informatica Data Quality lassen sich Regeln festlegen, um die Qualität der Daten darzustellen und sie zu standardisieren und zu überwachen.
(Quelle: com! professional / Screenshot )
Informatica Data Quality ist eine Suite von Anwendungen und Komponenten, die sich in die Datenintegrationsplattform Informatica PowerCenter übernehmen lassen, um in vielerlei Szenarien Datenqualitätsfunktionen parat zu haben. Die Kernkomponente Data Quality Workbench dient dazu, Datenqualitätsprozesse und Pläne zu entwerfen, zu prüfen und sie bereitzustellen. Die Prozesse sowie die zugehörigen Daten und Referenzdateien lassen sich auch für andere Data-Quality-Engines zur Verfügung stellen. Alle Pläne werden in einem Data-Quality-Repository gespeichert. Die Workbench bietet Zugriff auf 50 datenbankbasierte, dateibasierte und algorithmische Datenqualitätskomponenten, die man für neue Data-Quality-Pläne verwenden kann.
Die Kernkomponente Data Quality Server kommuniziert via TCP/IP mit der Workbench und ermöglicht es, Pläne in einer Netzwerkumgebung auszuführen. Mehrere Nutzer können an Projekten zusammenarbeiten, was die Entwicklung und Implementierung von Data-Quality-Lösungen beschleunigt. 
Informatica verwendet metadatengesteuertes maschinelles Lernen, um die Konsistenz der Datendomäne zu prüfen und Ausreißer und Fehler zu identifizieren. Über eine Bedien­oberfläche können Anwender Algorithmen für maschinelles Lernen trainieren. Das System nutzt das Gelernte, um Aufgaben im Umfeld von IoT, Data Science, MDM, Data Governance und inhaltsgesteuerten Analysen zu automatisieren.
Informatica verfügt über ein großes globales Ökosystem mit über 500 Partnern, darunter Accenture, Amazon, Cognizant, Deloitte, Google und Microsoft. Dieses Ökosystem erhöht Breite und Tiefe der Branchenkenntnisse und des Supports von Informatica und unterstützt Kunden bei der Implementierung der entsprechenden Produkte.
Gartner berichtet von einigen Referenzkunden, die bemängeln, dass die Preise von Informatica recht hoch und die Lizenzmodelle recht kompliziert seien. Obwohl Informatica vor Kurzem Optionen wie Subskription, Pay as you go und Bring Your Own Licence (BYOL) eingeführt hat, nennen laut Gartner potenzielle Kunden immer noch den Preis als Hauptgrund für die Wahl eines anderen Anbieters. Ein weiterer Kritikpunkt der Analysten sind die eingeschränkten Möglichkeiten der Visualisierung von Daten. Sie seien nicht modern und es gebe keine Selfservice-BI.
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