VLC Media Player 2.0

Das Kopierschutz-Problem

von - 04.05.2012
Blu-rays abspielen: Der VLC Media Player scheitert am Kopierschutz AACS, den praktisch alle kommerziellen Blu-rays enthalten.
Blu-rays abspielen: Der VLC Media Player scheitert am Kopierschutz AACS, den praktisch alle kommerziellen Blu-rays enthalten.
VLC konnte bisher so ziemlich alles abspielen — außer Blu-rays. Die Unterstützung von Blu-rays wurde als die große Neuerung von Version 2.0 angekündigt. Doch in der Praxis enttäuscht die neue Funktion. Zwar kann der VLC Media Player nun tatsächlich Blu-ray-Discs abspielen. Dazu wählen Sie zunächst den Menüpunkt „Medien, Medium öffnen…“. Dann aktivieren Sie die Option „BluRay“. Abschließend stellen Sie das entsprechende Laufwerk ein und los geht’s.
Die Sache hat jedoch einen großen Haken: Kommerzielle Blu-rays sind in der Regel mit dem Kopierschutz AACS (Advanced Access Content System) versehen, und der VLC Media Player spielt derart kopiergeschützte Blu-rays nicht ab. Stattdessen erhalten Sie eine Fehlermeldung.
Wenn Sie kopiergeschützte Blu-rays abspielen wollen, dann muss der Kopierschutz während der Wiedergabe entschlüsselt werden. Der nötige Decoder ist jedoch lizenzpflichtig. Deshalb gibt es auch keinen kostenlosen Blu-ray-Player. Diese Einschränkung betrifft die allermeisten kommerziellen Filme und macht die Funktion weitgehend unbrauchbar — außer für selbst gebrannte Scheiben.

Blu-rays dennoch abspielen

Es gibt unter Windows keine legale Möglichkeit, den Kopierschutz von Blu-rays zu umgehen oder zu knacken. Wer im Internet danach sucht, findet aber Mittel und Wege.
Unter Linux funktioniert das im Zusammenspiel mit dem Programm Make MKV. Damit wird der Film gestreamt, und VLC spielt diesen Stream dann ab. Eine Anleitung dazu finden Sie im Artikel Blu-rays unter Linux abspielen und rippen. Auch das ist streng genommen nicht legal.

Streaming

Playlisten: VLC exportiert Playlisten auch in das HTML-Format, das sich zum Beispiel für die eigene Homepage verwenden lässt.
Playlisten: VLC exportiert Playlisten auch in das HTML-Format, das sich zum Beispiel für die eigene Homepage verwenden lässt.
Der VLC Media Player versteht sich bestens mit dem Internet: Online-Videos lassen sich als Stream abspielen, also ohne zuvor den kompletten Film auf die Festplatte herunterzuladen. Um das auszuprobieren, kopieren Sie die URL eines Online-Videos in die Zwischenablage. Dann wählen Sie in VLC den Menüpunkt „Medien, Netzwerkstream öffnen…“. Dort geben Sie die URL ein — zum Beispiel http://www.fsmpi.uni-bayreuth.de/~pw/sintel/sintel-1024-surround.mp4 — und starten mit einem Klick auf „Wiedergabe“. VLC kann auch in einem Archiv gepackte Dateien abspielen, ohne diese vorher zu entpacken.

Playlisten exportieren

Playlisten lassen sich in den Formaten XSPF, M3U und M3U8 abspeichern. Im VLC Media Player 2.0 neu hinzugekommen ist das Format HTML. Damit lassen sich Playlisten beispielsweise leicht auf der eigenen Website veröffentlichen. Der Menüpunkt dazu heißt „Medien, Wiedergabeliste in Datei speichern…“.
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