Bitcoin-Erfinder soll aus Australien kommen

Zweifel am Bitcoin-Erfinder bleiben

von - 02.05.2016
Der "Economist" ließ eine Hintertür für Zweifel offen: "Unsere Schlussfolgerung ist, dass Mr. Wright sehr wohl Mr. Nakamoto sein kann - aber auch dass wichtige Fragen bleiben." Möglicherweise werde nie zweifelsfrei geklärt werden können, wer Bitcoin wirklich geschaffen habe. "Satoshi" kommunizierte mit seinen frühen Mitstreitern stets nur elektronisch, bevor er sich nach einigen Jahren zurückzog. Wright bekräftigte seine Behauptung in einem Blogeintrag vom Montag.
Wright war bereits als Bitcoin-Experte bekannt und hatte auch den Aufbau einer Bank für die Digitalwährung angekündigt. Der Supercomputer "Tulip Trading" seiner Firma DeMorgan gehört zu den leistungsstärksten der Welt. Um Bitcoins zu erzeugen, ist viel Rechenleistung nötig. Bei einem öffentlichen Auftritt im Oktober stammelte Wright auf die Frage, seit wann er sich mit Bitcoin beschäftige, er sei schon länger involviert und versuche, unter dem Radar zu bleiben.
Im Dezember stützten sich das Magazin "Wired" und das Blog "Gizmodo" in ihren Berichten auf "geleakte" E-Mails und Kopien alter Blogeinträge von Wright. Dort fänden sich eine E-Mail-Adresse und ein PGP-Schlüssel - eine einmalige digitale Signatur - sowie eine E-Mail-Adresse, die mit "Satoshi Nakamoto" in Verbindung gebracht werden. Außerdem sage Wright in einer angeblichen Dokumentation eines Gesprächs mit der australischen Steuerbehörde, er habe Bitcoin seit 2009 betrieben. Die Behörden durchsuchten kurz nach den damaligen Veröffentlichungen Wrights Haus, dabei soll es jedoch nicht um Bitcoins gegangen sei.
Diverse Journalisten versuchten in den vergangenen Jahren, die Identität des Bitcoin-Erfinders aufzudecken. Eher blamabel ging 2014 ein Anlauf des Magazins "Newsweek" aus, das glaubte, einen pensionierten kalifornischen Ingenieur, der früher tatsächlich Satoshi Nakamoto hieß, als Strippenzieher ausgemacht zu haben.
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