Minority Report wird Realität
Zeiss arbeitet an smartem Glas
von
Stefan
Bordel - 05.02.2019
Foto: Zeiss
Smartes Glas: Der Optik-Spezialist Zeiss arbeitet an einer neuen Technologie, mit der sich transparentes Glas oder Kunststoffe als großflächige Displays mitsamt Gestenerkennung oder Eyetracking nutzen lassen.
Als Tom Cruise 2002 im Thriller Minority Report ein Computer-System per Gesten- und Sprachsteuerungen auf einem durchsichtigen Glas-Panel steuerte, galt das noch als Science Fiction. Jetzt kündigt Zeiss eine ganz ähnliche Technologie für den Einsatz in der Praxis an. Mit der Lösung sollen Glasscheiben zu intelligenten Alleskönnern avancieren. Hierzu integriert der Optik-Spezialist aus dem baden-württembergischen Oberkochen "mikrostrukturierte Optiken" in transparentem Glas oder Kunststoff. Die Technologie ist mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen, erlaubt jedoch weitreichende Anwendungsszenarien.
Das smarte Glas bietet Funktionen wie Gestenerkennung oder Eyetracking ohne sichtbare optische Systeme.
(Quelle: Zeiss )
Wie Dr. Alexandre Gatto vom Zeiss-Bereich für Mikrostrukturierte Optik erläutert, soll das multifunktionale Glas künftig gleichzeitig beleuchten, erkennen, filtern und projizieren. Damit eigne sich die Technologie beispielsweise im Bereich Augmented Reality oder für smarte Cockpits in der Automobilbranche.
Zeiss will sein smartes Glas unter anderem auf der Messe SPIE Photonics West vorstellen, die vom 5. bis 7. Februar 2019 in San Francisco stattfindet. Wann erste Geräte mit der Technologie an den Start gehen sollen, hat der Hersteller indessen nicht kommuniziert.
AR-Lösungen im Connected Car
Zu lange sollte der Optik-Experte mit dem Marktstart allerdings nicht warten, denn speziell im Bereich Augmented Reality ist der Konkurrenzdruck hoch. So hatte etwa das Start-Up Wayray auf der CES den Launch seines holografischen Navigationssystems für vernetzte Fahrzeuge für das laufende Jahr angekündigt. Und auch Apple meldete bereits ein Patent für eine Windschutzscheibe mit AR-Technologie an.