Sicherheit

Microsoft zerschlägt zwei Zeus-Botnetze

von - 27.03.2012
Microsoft zerschlägt zwei Zeus-Botnetze
Microsoft ist gemeinsam mit Partnern ein Schlag gegen zwei gefährliche Botnetze gelungen. Um deren Infrastruktur dauerhaft zu zerstören, stehen zahlreiche Domains unter ständiger Beobachtung.
Microsoft ist gemeinsam mit Partnern aus der Finanzindustrie und dem IT-Sicherheitsspezialisten Kyrus Tech ein Schlag gegen zwei besonders gefährliche Botnetze gelungen. Beide benutzten sowohl den Trojaner Zeus als auch die Varianten Spyeye und Ice-IX, um sich über Man-in-the-Middle-Angriffe die Zugangsdaten für Online-Banking zu ergaunern. Ist der Zeus-Trojaner erst einmal in ein System eingeschleust, kann er über einen Keylogger sämtliche Onlinetransaktionen mit bestimmten Bank- oder E-Commerce-Webseiten des Nutzers mitverfolgen. Mit diesen Zugangsdaten können Kriminelle dann diverse Onlinetransaktionen ausführen und die Konten der Nutzer plündern.
Aufgrund der Analyse des IT-Security-Spezialisten Kyrus veranlasste das US-Bezirksgericht in New York die Beschlagnahmung der beiden Kommando- und Kontrollserver im US-Bundesstaat Pennsylvania und in Illinois. Die „Operation b71“ gegen die beiden Botnetze fand am 23. März 2012 statt. Daraufhin wurden die IP-Adressen der Server gesperrt und Klage gegen Unbekannt eingereicht.
Die infizierte Software verbreitet sich in erster Linie über Drive-by-Download und Phishing-Angriffe. Seit 2007 hat Microsoft etwa 13 Millionen verdächtige Zeus-Trojaner ausgemacht, davon allein in den USA drei Millionen. Um das Problem in den Griff zu bekommen, setzt Microsoft auf die mittelfristige Zerschlagung der Botnetz-Infrastruktur. Deshalb überwacht der Konzern derzeit 800 verdächtige Domains, um die darüber infizierten Rechner aufzuspüren. Es gibt weltweit Zeus-Botnetze, die zur Verbreitung ihrer Schädlinge über Millionen von Rechnern verfügen.
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