Sicherheit

23 Prozent der Browser sind ungenügend geschützt

von - 14.11.2012
23 Prozent der Browser sind ungenügend geschützt
Laut einer Kaspersky-Studie ist fast jeder vierte Internetnutzer mit einer veralteten und damit unsicheren Browser-Version im Internet unterwegs. Vor allem Firefox-Nutzer aktualisieren den Browser oft nicht zeitnah.
Kaspersky Lab hat einen Bericht unter dem Titel "Global Web Browser Usage and Security Trends" veröffentlicht. Demnach sind 23 Prozent der Internet-Nutzer nachlässig bei der Aktualisierung ihrer Browser und gehen damit ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko ein. Denn Kriminelle haben es in den letzten Jahren vermehrt auf Schwachstellen im Browser abgesehen.
Laut einer aktuellen Studie (PDF-Datei) untersuchte Kaspersky von Juli bis September die Webbrowser der Kunden. Demnach hat der Internet Explorer von Microsoft mit einem Anteil von 37,8% noch immer die Nase vorn, gefolgt von Google Chrome mit 36,5%, der insgesamt auf dem Vormarsch ist. Der quelloffene Webbrowser Firefox von Mozilla landet mit 19,5% nur noch auf Platz drei. Der Browser Opera wird von 6,0% der Kunden genutzt und Apples Safari nur von 0,2 Prozent
Für die Studie untersuchte Kaspersky ausschließlich Rechner, die unter Windows laufen. Das ist auch der Grund, warum Safari mit 0,2 Prozent unterrepräsentiert ist. Denn angesichts der wachsenden Marktanteile von Macs und iOS-Geräten, läuft der Apple-Browser auf deutlich mehr Geräten.
Bei der Update-Geschwindigkeit liegen laut Kaspersky die Nutzer von Google Chrome vorn. Bereits wenige Tage nach der Veröffentlichung einer neuen Version haben mehr als die Hälfte der Anwender ihren Browser aktualisiert. Nach einem Monat sind es mehr als 90 Prozent.
Bei Firefox-Nutzern ist die Update-Bereitschaft geringer. Auf mehr als einem Fünftel der Rechner (22,7 Prozent) fand Kaspersky eine veraltetet Firefox-Version mit Sicherheitslücken.
Beim Internet Explorer sieht es auch nicht viel besser aus. 16,3 Prozent der Nutzer verwenden noch den Internet Explorer 8, der im Jahr 2009 veröffentlicht wurde. Das liegt vor allem am immer noch relativen hohen Anteil von Windows-XP-Systemen, für die es keinen neueren Internet Explorer gibt. Allerdings liefert Microsoft Sicherheitsupdates weiterhin auch für den Internet Explorer 6 bis 8 aus, sodass sich bei regelmäßiger Aktualisierung des Betriebssystems keine ernsthaften Sicherheitslücken im Browser befinden sollten. XP-Nutzer können aber nicht von den Sicherheitsfunktionen in neueren IE-Versionen profitieren und sind vor allem dann schlecht geschützt, wenn sie standardmäßig unter einem Benutzerkonto mit administrativen Rechten arbeiten.
Insgesamt sind laut der Kaspersky-Studie 23 Prozent der Nutzer mit veralteten Browsern im Internet unterwegs. Davon waren 8,5% sogar so alt, dass sie nicht mal mehr von den Herstellern unterstützt werden.
Kaspersky sieht sich durch die Ergebnisse der Studie in seinem Befürchtungen bestätigt. Obwohl die Web-Browser auf den PCs häufig im Einsatz sind und meist über eine nutzerfreundliche automatische Update-Funktion verfügen, entscheidet sich ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Nutzer immer noch für "alte, potentiell verwundbare Versionen". Hier sieht das Sicherheitsunternehmen insbesondere eine Gefahr in Bezug auf Plug-ins wie Flash oder Java, da diese Einfallstore für Angreifer nicht mit den notwendigen Sicherheitsupdates versorgt sind. Kaspersky rät zu regelmäßigen Aktualisierungen von Browser und Betriebssystem. XP-Nutzer sollten den Internet Explorer besser meiden und auf alternative Browser umsteigen.
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