Card Clash: Wenn sich Chipkarten blockieren

So lässt sich ein Card Clash vermeiden

von - 04.07.2017
Dennoch nervt es. Und zwar nicht nur beim Bezahlen: Auch an Gebäudezugängen mit Kartenleser kann das Phänomen auftreten. Die Tür bleibt zu. Dann hilft nur, die Karte aus dem Portemonnaie herausholen und nah vor den Leser halten. Das raten die Londoner Verkehrsbetriebe generell, um einen "Card Clash" zu vermeiden: "Halten Sie nur eine Karte über den Leser."
Nicht nur andere Karten können Störfaktoren sein. Metall verschlechtert die Verbindung immens. "Münzgeld bildet quasi eine Wand", sagt Limburg. Noch stärker ist der Effekt, wenn die Chipkarte in einem Metall-Etui liegt. "Dann kann sie von außen gar nicht mehr angesprochen werden. Sie befindet sich so in einem Faradayschen Käfig."
Von selbst senden die passiven Funkkarten nicht, sagt Limburg. Der Chip in der Karte kann erst anfangen zu arbeiten, wenn er durch das Lesegerät "Energie" empfängt. "Keine Energie von außen, keine Antwort der Karte", so Limburg.

Auch Geldkarten setzen auf Nahfeldfunk

Immer mehr Geldkarten bieten die Möglichkeit zum kontaktlosen Bezahlen. Das Prinzip: Statt die Karte in ein Terminal zu stecken, wird sie darüber gehalten. Solche Geldkarten können mit einem Symbol aus vier Wellen gekennzeichnet sein, das dem WLAN-Symbol ähnelt. Ein weiteres Label ist "girogo". Erkennt das Lesegerät mehrere Karten, wird keine Transaktion ausgelöst, sagt Marc Fliehe vom IT-Branchenverband Bitkom
Die Volks- und Raiffeisenbanken ersetzen mittlerweile schrittweise jede Girokarte durch eine neue Geldkarte mit Kontaktlosfunktion. Bei vielen großen Einzelhändlern kann man so bereits zahlen. Bis zu einer Summe von 25 Euro geht das ohne PIN-Eingabe oder Unterschrift.
Und falls in der Folge doch einmal doppelt abgebucht wird, wider Erwarten? Dann sollte man sich mit den Kontoauszügen an seine Bank wenden, rät Fliehe. Sie kann eine der Zahlungen zurückbuchen.
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