E-Auto-Kaufprämie mit geringer Wirkung

E-Auto-Politik müsse neu ausgerichtet werden

von - 03.01.2017
Greenpeace-Verkehrsexperte Daniel Moser sagte der dpa, Dobrindt müsse seine E-Auto-Politik nach dem "Prämien-Flop" von Grund auf neu ausrichten. "Gefördert gehören nicht wie bisher private Zweit- oder Drittwagen, sondern die Lastenträger der Mobilität. Deutsche Städte brauchen schnell ein Programm zur Einführung von Elektrobussen und klare Vorteile für E-Taxen."

Schneller Umstieg zur Vollelektrifizierung

Obwohl die Nachfrage bisher schwach ist - IG Metall-Chef Jörg Hofmann sagte, die Umstellung auf reine Elektroantriebe werde voraussichtlich wesentlicher schneller erfolgen als noch vor wenigen Jahren angenommen. Man war zunächst von einer längeren Übergangszeit ausgegangen, in der viele Hybrid-Fahrzeuge mit zwei Antriebssträngen auf den Markt kommen sollten. Bei den Herstellern sehe man das nun anders. "Wenn die Aussagen der Hersteller zutreffen, werden wir viel schneller in die Vollelektrifizierung gehen und der Hybrid wird nur noch in der Premiumklasse weiterhin eine Rolle spielen. Das wirft für die Volumenhersteller ein ganz anderes Szenario auf" sagte Hofmann der dpa.
Man könne derzeit noch nicht sicher sagen, zu welchem Zeitpunkt welche Jobs wegfallen werden, sagte Hofmann. Von den rund 880 000 Beschäftigten der deutschen Autobauer seien rund 250 000 im Antriebsbereich tätig. Viele Beschäftigungsprobleme würden auch durch die demografische Entwicklung gelöst, wenn viele ältere Arbeitnehmer in den Ruhestand gingen. Es sei aber zwingend notwendig, die übrigen für neue Tätigkeiten zu qualifizieren.
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