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KI und IoT: Die Zukunft der Klimaanpassung

Foto: Deutsche Telekom
Hitzewellen, Starkregen, Dürre: Schon jetzt sind die Folgen des Klimawandels zu spüren. Unternehmen müssen daher nicht nur ihre CO2-Emissionen senken, sondern zusätzlich Strategien zur Klimaadaption entwickeln, um ihre Infrastruktur und Geschäftsmodelle resilienter zu machen. Daten und moderne Technologie unterstützen dabei.
Seit der Bundestag im November 2023 das Klimaanpassungsgesetz gebilligt hat, sind Städte, Gemeinden, die Bundesländer und der Bund dazu verpflichtet, die Auswirkungen des Klimawandels in ihre Planungen einzubeziehen. Mit dem Gesetz möchte die Politik die Widerstandskraft angesichts von Wetterextremen wie Hochwasser, Stürme oder langanhaltenden Dürren stärken. Um mehr Klimaresilienz müssen sich aber nicht nur Städte, Gemeinden und Länder kümmern, sondern gleichermaßen die Wirtschaftsunternehmen.
Denn die Unternehmensinfrastrukturen wurden ebenfalls in einem Klima errichtet, das es so nicht mehr gibt und sich in Zukunft noch deutlich verändern wird. 2023 war nicht nur erneut das wärmste Jahr seit der Temperaturaufzeichnung. Die globale Erderwärmung hat bereits 1,48 Grad erreicht und wir müssen davon ausgehen, dass trotz aller Anstrengung das 1,5 Grad Ziel überschritten werden wird. Wetterbedingte Extreme werden sich also vervielfältigen. Folgerichtig ist die Anpassung an den Klimawandel neben dem Thema Klimamitigation ein wichtiger Bestandteil der EU-Taxonomie-Verordnung und auch der kommenden Corporate Sustainability Reporting Directive der EU (CSRD). Das zwingt Unternehmen, Infrastruktur und Geschäftsmodell zu härten und in einem gesteuerten Prozess alle klimabedingten Risiken zu analysieren und Adaptionsmöglichkeiten zu entwickeln.

Physische und transitorische Risiken analysieren

Das gilt auch für die Telekom: Wir bewerten, in welchem Ausmaß unsere Netzinfrastruktur oder unsere Rechenzentren vom Klimawandel betroffen sind und wie wir sie vor klimabedingten Schäden schützen können. Dabei berücksichtigen wir verschiedene Szenarien. In diesem Schritt geht es vor allem um die physischen Risiken. Genauso wichtig sind allerdings die transitorischen Gefahren: Können wir unser Geschäftsmodell an die Folgen des Klimawandels adaptieren? Welche Folgen hat er für unsere Lieferkette? Wie sind unsere Kunden betroffen – und welche digitalen Lösungen erwarten sie von uns, damit sie sich an den Klimawandel anpassen können? Mein Tipp: Trommeln Sie für solche Risikoanalysen möglichst viele Expertinnen und Spezialisten aus ganz unterschiedlichen Bereichen wie Technik, IT, Einkauf, Strategie und Risikomanagement zusammen. Nutzen Sie hierbei etablierte Prozesse und Methoden aus dem Risiko- oder Business Continuity Management. Denken Sie dann gemeinsam über die Konsequenzen für die eigene Geschäftstätigkeit nach, die sich aus den physischen Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels ergeben könnten. Klimaadaption ist ein kontinuierlicher Prozess, den Unternehmen immer wieder nachjustieren müssen. Bei der Telekom informieren wir den Vorstand daher vierteljährlich mit einem „Group Risk Report“ über aktuelle Klimarisiken.

Wie können Daten unterstützen?  

Dabei unterstützen uns Daten: Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat mit Copernicus einen der größten Datenräume der Welt installiert: Mit der Hilfe von Satellitendaten und -diensten lassen sich zum Beispiel Bodenbewegungen erkennen, die Straßen- oder Energienetze gefährden, Eis- und Schneeflächen monitoren oder Informationen für Bewässerung und Düngung in der Landwirtschaft liefern. Auch deutsche Städte wie etwa Wuppertal nutzen zunehmend solche Echtzeitinformationen und entwickeln digitale Zwillinge, um sich für die Folgen des Klimawandels datenbasiert zu wappnen und in Simulationen die Belastbarkeit der Kommune zu testen.  

Vorteil Vernetzung

Verheerende Unwetter, Waldbrände oder Hochwasser sind Großeinsatzlagen für den Katastrophenschutz – und kommen selbst in gemäßigten Breiten wie den unseren inzwischen immer häufiger vor. In Nordrhein-Westfalen können Einsatzkräfte dank des Vernetzungssystems VIDaL schneller reagieren, weil alle wichtigen Daten auf der Plattform zusammenlaufen. Fehlt es zum Beispiel an Rettungstrupps vor Ort, lassen sich im System benachbarte Einheiten des Katastrophenschutzes rasch identifizieren und zuweisen. Gleicher Hintergrund, anderes Beispiel: Die App KatHelfer-PRO nutzt intelligente Algorithmen, damit im Katastrophenfall die Einsatzzentralen die vielen Freiwilligen koordinieren kann, die die Arbeit der professionellen Rettungskräfte unterstützen möchten. Auch das Landeshochwasserzentrum in Sachsen setzt auf Digitalisierung und Big Data: In einem Webportal können sich Interessierte über die aktuellen Daten von mehr als 470 Messstationen an Sachsens Flüssen informieren. Drohen Überschwemmungen, werden die Betroffenen automatisiert alarmiert.  

IoT und KI helfen bei der Klimaadaption

Bei solchen Beispielen zur Klimaanpassung gibt es ein gemeinsames Muster: Solche digitalen Tools entstehen sehr oft in Zusammenarbeit mehrerer Partner. Auch die Telekom beispielsweise unterstützt Kommunen, Unternehmen und Start-ups, die Technologien wie die Cloud, künstliche Intelligenz, IoT und Sensortechnik miteinander verknüpfen, um ihre Frühwarnsysteme mit unserem Netz zu optimieren. Ein gutes Beispiel ist unser Partner, der Softwarespezialist Spekter. Bei dessen Lösung messen IoT-Sensoren Niederschläge sowie Wasserpegel und Abflussverhalten in Flüssen und Kanälen. Weil das System die Daten über unser Maschinen- und Sensornetz NarrowBand IoT (NB-IoT) überträgt, kann künstliche Intelligenz alle hydrologischen Daten in Echtzeit in der Cloud analysieren. Sobald die Wassermenge die kritischen Grenzwerte erreicht, warnt das Tool Einsatzkräfte und Bevölkerung.  
Anderes Problem, ähnlicher Ansatz: Der Klimawandel erhöht die Wahrscheinlichkeit von Dürren und Waldbränden. Ziel muss daher sein, Brandherde schnell zu ersticken. Auch hier verschafft Vernetzung in Kombination mit KI der Feuerwehr einen Vorsprung. Mit 5G verbundene Kameras sammeln riesige Datenmengen, eine KI analysiert diese nahezu in Echtzeit und erkennt damit frühzeitig erste Anzeichen eines Feuers. Der Vorteil: Rettungskräfte haben dank Digitalisierung die Chance, Brände einzudämmen, ehe sie außer Kontrolle geraten. Dazu haben sich T-Mobile in den USA mit Portland General Electric und Pano AI zusammengefunden. Denn die Herausforderungen, vor die uns Klimawandel und Klimaanpassung stellen, sind zu groß, als dass Unternehmen sie allein stemmen könnten.  
Unternehmen sollten ihre Anstrengungen erhöhen, um den Klimawandel einzudämmen. Gleichzeitig müssen sie sich unbedingt mit den Möglichkeiten der Klimaadaption beschäftigen. Damit dies effektiv und in kritischen Szenarien schnell Wirkung entfalten kann, ist Digitalisierung - und dabei zunehmend KI - ein unverzichtbarer Bestandteil.
Gastbeitrag von Melanie Kubin-Hardewig
Melanie Kubin-Hardewig
(Quelle: Deutsche Telekom )
Melanie Kubin-Hardewig ist Vice President Group Corporate Responsibility Deutsche Telekom AG
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