Nur 9000 Anträge

E-Auto-Kaufprämie mit geringer Wirkung

von - 03.01.2017
E-Auto
Foto: Bjoern Wylezich / Shutterstock.com
Mit einer Kaufprämie sollte eigentlich die Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland angekurbelt werden. Nun hat das zuständige Bundesamt ernüchternde Zahlen veröffentlicht.
Dobrindt
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt steigt in seinen Dienstwagen, ein Elektroauto.
(Quelle: Bernd von Jutrczenka)
Ein halbes Jahr nach dem Start gibt es weiter kaum Interesse an der Kaufprämie für Elektroautos. Bis zum 1. Januar 2017 wurden insgesamt nur 9023 Anträge auf eine Prämie gestellt. Dies teilte das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle mit. Davon waren rund 5100 Anträge für reine Elektroautos und knapp 3900 für Plug-In-Hybride.
Von den einzelnen Anträgen entfielen 2592 auf ein Fahrzeug von BMW, gefolgt von Renault mit 1658, Audi mit 1188 und VW mit 887. Fast die Hälfte der Anträge kam von Unternehmen.
Die Kaufprämie kann seit Anfang Juli beantragt werden. Die Förderung gilt rückwirkend für Fahrzeuge, die seit dem 18. Mai gekauft wurden. Für reine Elektrowagen mit Batterie gibt es 4000 Euro, für Hybridautos, die per Stecker geladen werden und einen ergänzenden Verbrennungsmotor haben, sind es 3000 Euro.
Bund und Hersteller teilen sich die Kosten von insgesamt 1,2 Milliarden Euro. Mit der Prämie soll eigentlich die Nachfrage nach E-Autos angekurbelt werden. Die Bundesregierung erwartete zum Start, dass so der Kauf von "mindestens 300 000 Fahrzeugen" angeschoben wird.

Laut  Dobrindt fehle es an Dynamik

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) äußerte sich sicher, dass sich die Technologie durchsetzen werde. Dies sei eine Frage der Zeit, die Akzeptanz müsse auch weiter wachsen. Die Kaufprämie werde genutzt, auch wenn dabei noch "ein Stück Dynamik" fehle, sagte Dobrindt der dpa. Dies sei ganz natürlich. "Nur wegen einer Prämie kauft man sich nicht einfach gleich ein neues Auto." Dafür müsse Interesse geweckt werden, es müsse etwa auch mit dem Alter des bestehenden Fahrzeugs passen. Die E-Autos seien zudem derzeit noch in zu wenigen Modellvarianten verfügbar.
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