Pilotprojekte ab 2023

Vodafone gibt Startschuss für Open-RAN-Technologie in Deutschland

von - 26.10.2022
Mobilfunk-Station von Vodafone
Foto: Vodafone
Vodafone forciert den Einsatz der betreiberunabhängigen Open-RAN-Technologie. Anfang 2023 startet der Live-Betrieb an mehreren Stationen in Deutschland, bis 2030 sollen dann 30 Prozent aller europäischen Standorte damit ausgestattet werden.
Der Düsseldorfer Netzbetreiber Vodafone hat einen Feldtest mit Open-RAN-Technologe im sächsischen Plauen erfolgreich abgeschlossen und nun als nächsten Schritt die großflächige Aktivierung in Europa angekündigt. Auch in Deutschland sollen umfassende Pilotprojekte für offene 5G-Funkzugangsnetze an mehreren Mobilfunk-Standorten durchgeführt werden, wie es weiter hieß
Funkzugangsnetze (RAN), zu denen die Basisstationen und die Technik für die Kommunikation mit dem Kernnetz gehören, sind das Rückgrat des Mobilfunks und normalerweise geschlossene, meistens an einen Hersteller gebundene Systeme. Die Idee von Open-RAN (Open Radio Access Network) ist es, das Funkzugangsnetz mit einer offenen Architektur und offenen Schnittstellen auszustatten. Open-RAN trennt die Software von der Hardware, sodass Netzbetreiber wie Vodafone im Zugangsnetz mit mehr Anbietern zusammenarbeiten können, um durch die Anbietervielfalt flexibler agieren zu können und gleichzeitig die Ausfallsicherheit in der Lieferkette zu verbessern.
Die ersten zwei Stationen für den Live-Betrieb der ausrüsterunabhängigen Open-RAN-Technologie befinden sich im ländlichen Raum in Bayern in der Nähe von Arnstorf, weitere sollen in Niedersachsen entstehen. Der Start ist für Anfang 2023 geplant. Bei den Pilotprojekten kommt Open-RAN-Hardware und -Software zum Einsatz, die Vodafone Anfang des Jahres bereits in Großbritannien getestet hat. Dazu gehören unter anderem Mobilfunktechnik und Software von Samsung.
Bis 2030 will Vodafone 30 Prozent aller europäischen Standorte mit Open-RAN ausstatten.
Dazu Tanja Richter, Netz-Chefin bei Vodafone Deutschland: "Unser Pilotprojekt wird eines der ersten Open-RAN Systeme in Deutschland sein, das offene Schnittstellen verwendet und auf Hardware und Software von mehreren Anbietern aufbaut, die vollständig austauschbar und interoperabel sind." Und weiter: "Open-RAN macht Lieferketten resilienter gegen Ausfälle und kann helfen, mit einer größeren Anzahl und einer größeren Vielfalt von Anbietern zu arbeiten."
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