Hacker missbrauchen sensible Daten

Hauptfehlerquellen Mensch

von - 07.06.2016
Das Landeskriminalamt in Niedersachsen erkennt derzeit einen Trend: "Momentan weit verbreitet ist die Infektion mit sogenannter Ransomware in Form eines Verschlüsselungstrojaners, der gegen die Zahlung einer bestimmten Summe in Bitcoin die zuvor verschlüsselten Daten wieder freigibt." Im Klartext: Einmal raufgeklickt, sperrt das per Mail versendete Schadprogramm den Computer, der erst nach Zahlung von Lösegeld - hoffentlich - wieder freigeschaltet wird. Um gegen solche Erpressungstrojaner und andere Betrugsmaschen vorzugehen, hat das LKA Niedersachsen 2009 eine Zentralstelle für Internetkriminalität eingerichtet.
Wie so oft bei Computern sitzt eine der Hauptfehlerquellen vor dem Bildschirm. "Man schaut schon danach, was der einfachste Weg ist, um in ein System reinzukommen", sagt Cordes. Die größte Schwachstelle ist oft der Mensch. Kriminelle Hacker versuchen ganz simpel per Telefon oder gar persönlich Passwörter und Daten zu beschaffen. Oder sie spionieren Abwesenheiten von Arbeitnehmern aus, wenn diese über soziale Netzwerke freizügig ihre Urlaubspläne kundtun.

Belohnung bei der Suche nach Fehlern

Im Kampf gegen Cyperattacken gehen viele Unternehmen auch ungewohnte Wege. Sie rufen "gute" Hacker dazu auf, Sicherheitslücken zu finden. Das Stichwort heißt "Bug Bounty". Bei diesen Programmen werden Hacker finanziell belohnt, wenn sie ein Leck im Sicherheitssystem finden. Bei der Telekom etwa stößt das Programm auf rege Beteiligung. "Bug Bounty Programme leben von Offenheit", sagt eine Telekom-Sprecherin. "Wir machen aus den geschlossenen Lücken keinen Hehl."
Verwandte Themen