Die Welt brennen sehen

Hacker missbrauchen sensible Daten

von - 07.06.2016
Die Welt brennen sehen
Foto: lassedesignen / Shutterstock.com
Kriminelle Hacker haben Hochkonjunktur. Ganze Hacker-Gruppen sind im Netz auf Tricks spezialisiert, um an sensible Daten zu kommen. Dabei können sie großen Schaden anrichten.
Mit tiefen Augenringen sitzen übernächtigte Hacker an überladenen Schreibtischen, leere Cola-Dosen und Pizza-Schachteln stapeln sich um sie herum. So stellt man sich Hacker vor, die in fremde Netzwerke eindringen - ein Klischee.
LinkedIn
Geknackt: Weil das Karrierenetzwerk LinkedIn gehackt wurde, brauchen die Nutzer nun ein neues Passwort.
(Quelle: Jens Büttner)
Kriminelle Hacker sind oft sehr organisiert und agieren hochprofessionell. Und: Es gibt auch "gute", gesetzestreue Hacker, die den Kriminellen die Arbeit erschweren. Henning Ziegler (27) und Carsten Cordes (29) gehören zur letzteren Gruppe. Sie sind IT-Sicherheitsspezialisten des Bremer IT-Unternehmens HEC und versuchen, Schwachstellen in Programmen und Webseiten zu finden, die vertrauliche Daten preisgeben könnten.
Für kriminelle Hacker lohnt sich das Geschäft mit Nutzerdaten: Je mehr Informationen sie erbeuten, desto mehr können sie für die Datensätze verlangen. "Es gibt garantiert auch ein, zwei, die einfach nur die Welt brennen sehen wollen - es gibt Leute, die wollen einfach nur kaputt machen, aber der Großteil wird natürlich auf Geld aus sein", erklärt Ziegler.
Regelmäßige Datenlecks großer Unternehmen zeigen die steigende Notwendigkeit für IT-Security-Spezialisten. Zuletzt sorgte das Karriere-Netzwerk LinkedIn für Schlagzeilen. Im Mai soll dort ein Hacker weiter über 100 Millionen Datensätze aus einem Datenleck von 2012 online im Darknet zum Verkauf angeboten haben. Im Darknet können sich Internetnutzer weitgehend unerkannt bewegen. Der nur über Anonymisierungsdienste wie TOR erreichbare Teil des Internets wird vor allem von Kriminellen genutzt.
Wenn Mail-Adressen, Namen oder Passwörter erst einmal verkauft wurden, können sie für Spamkampagnen missbraucht werden, beschreibt Cordes das Dilemma. Dabei gilt: Je mehr Informationen die Hacker haben, desto personalisierter können derartige Spamnetzwerke gefälschte Mails verfassen. Am Mittwoch (8. Juni) geht es beim 38. Bremer Security Forum um Strategien gegen Cyber-Attacken.
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