Gmail-Überwachung

Google deckt Kindesmissbrauch auf

von - 05.08.2014
Nachdem ein Texaner drei verdächtige Bilder per E-Mail verschickt hatte, zeigte ihn Google wegen Kinderpornografie-Verdachts an. Der US-Konzern überprüft offenbar automatisch alle Gmail-Konten.
Foto: Shutterstock.com - turtix
Nachdem ein Texaner drei verdächtige Bilder per E-Mail verschickt hatte, zeigte ihn Google wegen Kinderpornografie-Verdachts an. Der US-Konzern überprüft offenbar automatisch alle Gmail-Konten.
Der Polizei in Houston war  Googles Vorgehen eine Hilfe, für viele unbescholtene Nutzer des Services Gmail dagegen stellt es vermutlich ein Ärgernis dar: Der US-Konzern hat einen Texaner wegen des Verdachts auf Besitz von Kinderpornografie angezeigt. Er hatte drei Bilder von seinem Gmail-Konto aus verschickt, die den Missbrauch eines kleinen Mädchens zeigten. Der als Sexualstraftäter registrierte Tatverdächtige wurde inzwischen festgenommen.
Google Gmail: Der E-Mail-Dienst durchsucht Nutzerkonten offenbar nach strafbaren Inhalten.
Google Gmail: Der E-Mail-Dienst durchsucht Nutzerkonten offenbar nach strafbaren Inhalten.
(Quelle: Shutterstock - Alexander Supertramp)
Der Fall zeigt allerdings auch, dass Google anscheinend Inhalte von E-Mails seiner Gmail-Kunden überprüft. Dabei könnte der Konzern eine Technologie anwenden, die auch beim Aufbau einer Datenbank zum Einsatz kommt. Diese hatte Google im vergangenen Sommer angekündigt. Dabei werden Hashwerte aller bekannten Bilder mit Kindesmissbrauch gespeichert – Hashwerte sind Kombinationen aus Ziffern und Zeichen, mit denen jedes Bild eindeutig identifiziert werden kann.
Über solche Datenbanken verfügen auch andere Unternehmen wie Microsoft. Nach US-amerikanischem Recht sind Provider dazu verpflichtet, illegale Inhalte wie pornografisches Material den Behörden zu melden. Eine aktive Suche nach solchen Inhalten ist allerdings nicht vorgesehen.
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Die Marke - Im Ranking der wertvollsten Marken weltweit beläuft sich der Markenwert von Google laut Millward Brown Optimor auf rund 158,84 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014.
Der Umsatz - Der weltweite Umsatz von Google stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich. Die neuesten Zahlen: Im zweiten Quartal 2014 erreichte der Umsatz von Google satte 16 Milliarden US-Dollar - ein Plus von 22 Prozent.
Der Gewinn - Google macht nicht nur Umsatz, Google wird auch immer reicher. Inzwischen hat der Internet-Konzern rund 61,2 Milliarden Dollar in der Kasse (Stand Q2/2014).
Die Werbeplattform - Den größten Teil seines Geldes macht Google mit Werbung. Textanzeigen im Umfeld der Suchmaschine, Werbung bei Youtube und grafische Anzeigen auf Partner-Websites gleichen sogar fallende Anzeigenpreise mehr als aus.

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So mächtig ist der Internet-Konzern Google

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