Top 500

China dominiert Rangliste für Supercomputer

von - 13.11.2017
Supercomputer Sonnenweg TaihuLight
Foto: Jack Dongarra
In China stehen die meisten und mit Abstand die stärksten Supercomputer weltweit. Bei der  International Supercomputing Conference verteidigtem die Chinesen ihre Vormachtstellung in den Top 500.
Highend-Hardware im Vergleich: China baut seine Vormachtstellung im Ranking der schnellsten Supercomputer der Welt weiter aus. In der 50. Ausgabe der "Top 500"-Rangliste stellt das Land insgesamt 201 Anlagen und überholt die USA (145 Anlagen) damit deutlich. Den dritten Platz belegt Japan mit 35 Rechenanlagen, gefolgt von Deutschland (20), Frankreich (18) und Großbritannien (15).

Die Liste der "Top 500" wird zwei Mal im Jahr anlässlich der International Supercomputing Conference veröffentlicht, die diesmal in Denver (US-Bundesstaat Colorado) stattfindet. Den ersten Platz verteidigte China zum vierten Mal mit großem Abstand mit "Sunway TaihuLight". Die Anlage arbeitet im Supercomputer Center in Wuxi und kommt auf eine Leistung von 93 Petaflops.

Auch der zweite Platz geht an China, "Tianhe-2" ("Milchstraße") am chinesischen Supercomputer-Center in Guangzho. Die Anlage hält mit 33,8 Petaflops den Verfolger "Piz Daint" am Schweizer Supercomputing Center CSCS (19,59 Petaflops) auf Abstand. Die USA, die lange Zeit deutlich die Liste dominierten, folgen mit "Titan" (17,59 Petaflops) an der Oak Ridge National Laboratory des US-Energie-Ministeriums nach Japan auf dem fünften Platz.

Supercomputer in Deutschland

Die schnellste Rechenanlage Deutschlands steht in Stuttgart. "Hazel Hen" des Herstellers Cray arbeitet am Höchstleistungsrechenzentrum HLRS und belegt mit 5,6 Petaflops auf der Liste den 19. Platz, gefolgt von der IBM-Anlage "Juqeen" am Forschungszentrum Juelich mit 5 Petaflops auf Platz 22.

Dort arbeitet auch die erste modulare Anlage "Jureca" von Intel und Dell, die auf 3,7 Petaflops kommt und den 29. Platz in der Liste einnimmt. Das Besondere an ihr: Ausgestattet mit einem zweiten Modul geht "Jureca" als erster echter modularer Supercomputer in Betrieb. Ein sogenannter Booster sorgt in der neuen Rechner-Architektur dabei für eine massive Steigerung der Rechenleistung, indem dort komplexe Rechenaufgaben ausgelagert und bearbeitet werden können. Noch ein halbes Jahr zuvor rangierte "Jureca" auf Platz 80.

Supercomputer nehmen in der Medizin, in der Wirtschaft, für die Berechnung von Verkehrsströmen, der Analyse von Molekülbewegungen oder der Vorhersage, Analyse und Simulation von Wetterdaten eine immer wichtiger Rolle ein. Bei vielen komplexen Berechnungen kommt es aber immer häufiger auf Qualität als auf Quantität an. Für die "Top 500"-Liste wird traditionell die Quantität über den sogenannten Benchmark-Wert ermittelt. Viele Experten halten den Wert deshalb als nicht mehr zeitgemäß und in der Praxis nur bedingt aussagekräftig.
Wie ein Supercomputer aufgebaut ist und auf welche Komponenten es wirklich ankommt, hat com! professional bei einem Besuch des Forschungsrechners SuperMUC im Leibniz Rechenzentrum bei München erfahren.
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