Universität Konstanz

Centre for Human Data Society gegründet

von - 27.04.2022
Foto: uni-konstanz.de
An der Universität Konstanz soll es künftig ein interdisziplinäres "Centre for Human Data Society" (CHDS) geben. 25 Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen wollen in dieser breit aufgestellten interdisziplinären Forschungsinitiative zusammenarbeiten.
"Angesichts der in den letzten Jahren rasant und enorm angestiegenen Menge an verfügbaren Daten eröffnen sich sowohl für einzelne als auch für die Gesellschaft völlig neue Möglichkeiten – neue Antworten und Anwendungen stehen schnell zur Verfügung und führen zu neuen Fragen und Entwicklungen. "Bis jetzt lag der Forschungsschwerpunkt auf fortgeschrittenen Methoden zur Prozessautomatisierung und dem Lernen aus den erhaltenen Daten. Data Science umfasst dabei zahlreiche sogenannte Blackbox-Methoden, die zum Teil unvorhergesehene und zum Teil auch unsinnige Resultate liefern", beschreibt Professor Dr. Daniel Keim, der im Bereich Datenanalyse und Visualisierung forscht, die Ausgangslage.
"Wir möchten die bestehende meist ausschließliche Sicht auf die Aspekte der Computerwissenschaften verändern, indem wir Data Science neu denken und erschaffen – mit und für den einzelnen Menschen und die Gesellschaft", ergänzt Professor Dr. Michael Grossniklaus, der Datenbanken und Informationssysteme erforscht, den Gründungsgedanken.
Im CHDS wird es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Konstanz insbesondere um die multidisziplinäre Untersuchung der Vielzahl an Wechselwirkungen und Konflikten von Gesellschaft und Data Science, die "Data Society", gehen, erläutert Professor Dr. Liane Wörner aus Sicht der Normgebung und Rechtstheorie. Dies gilt besonders im Hinblick auf die ablaufenden Prozesse, auf Workflows und Interaktionen von und für den Menschen, die "Human Data", und die daraus resultierenden Konsequenzen für eine "Human (Data) Society". Die CHDS betrachtet nicht nur die Daten selbst, Methoden ihrer Verarbeitung und Auswertung, sondern die neue Initiative möchte insbesondere auch die Frage beleuchten, in welche Datenerhebung wir als Gesellschaft investieren wollen, sollen und sollten.
Um diesen Anspruch erfüllen zu können, ist das CHDS interdisziplinär breit aufgestellt. Vertreten sind Forschende aus zahlreichen Disziplinen an der Universität Konstanz. Neben den naturwissenschaftlichen Disziplinen Computer- und Informationswissenschaft, Mathematik und Statistik, Psychologie und Biologie sind im CHDS die Geistes- und Sozialwissenschaften Recht, Linguistik, Geschichte, Soziologie, Medienwissenschaften, Ökonomie und Politikwissenschaft zentral beteiligt.
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