Über 850 Kooperationen

Banken und Versicherer kooperieren verstärkt mit Fintechs

von - 19.10.2018
Fintech-App am Smartphone und Notebook
Foto: NicoElNino / Shutterstock.com
Banken und Versicherer arbeiten intensiver mit Fintechs zusammen als bisher angenommen. PwC geht von über 850 Kooperationen aus.
Banken und Versicherer werden oftmals als erbitterte Widersacher der Fintech-Branche dargestellt. Gefährden die Jungunternehmen mit ihren innovativen Technologien doch oftmals die Geschäftsmodelle der etablierten Player. Wie nun allerdings aus dem Fintech-Kooperationsradar von PwC hervorgeht, arbeiten viele Banken und Versicherer eng mit Finanz-Start-ups zusammen.
Fintech Kooperationsradar
Diese Banken und Versicherer arbeiten besonders häufig mit Fintechs und Insurtechs zusammen.
(Quelle: PwC )
Über 850 Kooperationen zählt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft. Besonders aktiv zeigen sich die Commerzbank mit 73 eingegangenen Kooperationen, die Munich Re mit 67, die Deutsche Bank mit 58 und die Allianz mit 54. Auf die Bankenbranche entfallen laut der Untersuchung insgesamt rund zwei Drittel der Bündnisse, auf die Versicherer ein Drittel.
„Die etablierten Player haben genauso wie die Start-ups erkannt, dass sie den größten Erfolg erzielen, wenn beide Seiten miteinander statt gegeneinander arbeiten“, kommentiert Sascha Demgensky, Leader Fintech bei PwC, die Ergebnisse der Untersuchung. "Ohne Start-ups würde den Banken und Versicherern ein entscheidender Innovationstreiber fehlen."
Die Zusammenarbeit der beiden Lager liegt zumeist auf der operativen Seite, die 66 Prozent aller Partnerschaften umfasst. Dahingegen machen finanzielle Kooperationen in Form von Venture Capital, Venture Debt oder Akquisitionen 27 Prozent aus. Als "sonstige Kooperationen" (7 Prozent) stuft PwC die Zusammenarbeit mit Forschungsorganisationen, Start-up-Hubs, Acceleratoren oder Venture-Capital-Gesellschaften ein, bei der ein Know-how-Transfer im Fokus steht.
Bilderstrecke
10 Bilder
N26
Liqid
Solarisbank
Bitcoin

Digitale Finanzbranche :

10 FinTech-Start-ups, die man kennen sollte

>>
Ein detaillierter Blick auf die Kooperationen offenbart, dass die Zusammenarbeit sämtliche Teilbereiche der Finanzbranche betrifft. Beispielsweise arbeiten Banken vor allem mit Investment-Fintechs (in 87 Fällen), Finance-Start-ups (86), Online-ID-Spezialisten (63), Payment-Fintechs (48) und sogenannten API-Fintechs (41) zusammen. Letztere verknüpfen Banken über ihre digitalen Schnittstellen mit neuartigen Lösungen. Die Versicherungsbranche arbeitet indessen zumeist mit den branchennahen Insurtechs zusammen, also mit Jungunternehmen aus der Versicherungsbranche (92 Fälle).
com!-professional-Event: FinTechWorld Conference
Die FintechWorld Conference am 7. November in Frankfurt analysiert die derzeitige Marktsituation im Finanzbereich.
Die Digitalisierung verändert auch den traditionellen Finanzsektor massiv. Durch den Einsatz neuer Technologien und die innovative Nutzung von Daten bieten junge Fintech-Unternehmen hocheffiziente und einfache Finanzdienstleistungen, die die Märkte von Banken und Versicherungen erobern. Die angestammten Player drohen im Privatkunden- und Firmengeschäft zu austauschbaren Anbietern auf fremden Plattformen zu werden oder ganz zu verschwinden.
Die FinTechWorld Conference wird von com! profes­sional veranstaltet. Sie zeigt, an welchen Stellen die Fintech-Unternehmen angreifen und welche Unternehmen mit welchen neuen Ansätzen erfolgreich sind.
Zahlreiche Top-Sprecher zeigen unter anderem, in welcher Weise zum Beispiel Künstliche Intelligenz die Möglichkeiten im Banking-Sektor erweitert und wie die Blockchain Banking-Prozesse umgestaltet.
Die FinTechWorld Conference findet am 7. November im Rahmen der Digitalmesse Tech Week auf dem Frankfurter Messegelände statt. Die Teilnahme an der Konferenz kostet 500 Euro.
Weitere Informationen zum Programm und Tickets finden Sie hier.
Verwandte Themen