Kunden-Panel gestartet

Amazon bezahlt Kunden für Shopping-Daten

von - 24.04.2023
Amazon Shopper Panel
Foto: Amazon
Der Onlinehändler hat sein "Amazon Shopper Panel", mit dem Amazon den Datenverkehr auf den Smartphones teilnehmender Kunden überwachen kann, in Deutschland gestartet - aktuell noch inoffiziell.
Das in den USA bereits seit 2020 aktive Programm "Amazon Shopper Panel" ist vor einigen Wochen in Deutschland an den Start gegangen. Eine offizielle Ankündigung von Amazon dazu steht noch aus; bisher wurden die entsprechenden Apps in den deutschen Play-Stores veröffentlicht und verschiedene Amazon-Nutzer aktiv zum Programm eingeladen, wie Golem.de berichtet. 
Das Amazon Shopper Panel ist ein Programm, mit dem Teilnehmende monatliche Prämien in Form von Amazon-Guthaben erwerben können, indem sie an Umfragen teilnehmen oder die Anzeigenüberprüfung für Ads aktivieren. Dabei sind für Amazon besonders die Daten ihrer eigenen Anzeigen sowie der Anzeigen von Drittanbietern interessant, die auf Amazon Werbung schalten.
Für die Teilnahme an kurzen Umfragen zu Marken oder Produkten erhalten Teilnehmer Prämien im Wert on 50 Cent bis 1 Euro. Für die Teilnahme an der Anzeigenüberprüfung lässt Amazon 3 Euro pro Monat springen. Die gesammelten Prämien werden einmal monatlich ausgeschüttet.

Welche Daten werden wie gesammelt?

Die Amazon Shopper-Panel-App erhebt und verwendet Informationen darüber, wo (welche Website oder App) und wann die teilnehmenden Kunden Anzeigen von Amazon sehen. Dafür verankert Amazon ein eigenes Amazon-DNS auf dem Smartphone des Nutzers, mit dem Amazon-eigene IP-Adressen generiert werden.
Darüber hinaus erhält Amazon auch Informationen über die Nutzung der App, wie z. B. Nutzungsprotokolle, Gerätetyp, die Version des Betriebssystems und die Netzwerkverbindung. "Wenn Sie sich für die Teilnahme am Amazon Shopper Panel entscheiden, werden Sie gebeten, sich mit Ihrem Amazon-Konto anzumelden und eine optionale demografische Umfrage mit Fragen zu Ihrem Geschlecht, Alter und Einkommensgruppe auszufüllen", heißt es darüber hinaus in den Erklärungen zum Thema Datenschutz auf der Website des Shopper Panels. "Amazon verarbeitet diese Informationen sowie das Land, auf das Ihr Gerät eingestellt ist, und Ihre zugehörigen Kontodaten (z. B. Ihre E-Mail-Adresse, das Land Ihres Wohnsitzes) als Teil des Registrierungsprozesses." 
Personenbezogene Daten und individuelle Umfrage-Antworten aus dem Panel würden datenschutzkonform nicht an Dritte weitergegeben, wohl aber aggregierte Metriken zur Erstellung von Werbemodellen. Zudem behält sich Amazon vor, die Umfrage-Antworten für Dritte auszuwerten: "Wir können Umfrage-Antworten nutzen, um Marken zu helfen, aggregiertes Feedback zu neuen oder bestehenden Produkten zu erhalten, und um Werbetreibenden zu helfen, zu verstehen, wie Kundinnen auf Werbung reagieren."

Kein Kassenbon-Kauf in Deutschland

In den USA gehört zum Amazon Shopper Panel auch eine Funktion, mit der Teilnehmer Kassenbons aus stationären Einkäufen einscannen und einreichen können; pro Beleg zahlt Amazon einen Gutschein im Wert von zehn US-Dollar aus. Diese Funktion schließt Amazon für das deutsche Panel aktuell kategorisch aus. 
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