Lösung gegen zivile Drohnen

Kaspersky bringt Anti-Drohnen-System

von - 23.10.2019
Anti-Drohnen-System
Foto: Kaspersky
Mit Antidrone stellt Kaspersky ein Produkt vor, mit dem Drohnen abgewehrt werden können, ohne diesen Schaden zuzuführen. Firmen, aber auch Privatpersonen sollen damit ihre Privatsphäre besser schützen können.
Kaspersky hat eine neue Lösung entwickelt, mit der Unternehmen und Grundstücksbesitzer sich und ihr Eigentum vor unautorisierten Flügen durch zivile Drohnen schützen können. Antidrone ist Herstellerangaben zufolge in der Lage, unbemannte Flugobjekte automatisch zu sichten, zu identifizieren und am Eindringen in gesperrte Bereiche zu hindern.
Möglich wird das laut Kaspersky durch die Kombination von maschinellem Lernen mit verschiedenen Sensoren, wie einer eigens entwickelten Laserabtastung zur Drohnenerkennung. Dabei werde den Fluggeräten kein Schaden zugefügt, verspricht der Hersteller.
Drohnen stellen einen rasch wachsender Markt dar. Global wird dieser laut "Research and Markets" von 14 Milliarden US-Dollar im Jahr 2018 auf 43 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 anwachsen. Allerdings hegen viele Menschen auch Vorbehalte gegenüber den unbemannten Flugobjekten. Privatpersonen befürchten die Verletzung der Intimsphäre. Aber auch Firmen haben Grund zur Sorge. Hintergrund sind hier etliche Vorfälle der fahrlässigen oder missbräuchlichen Nutzung. So wurde etwa der Betrieb von Flughäfen bereits durch Drohnen lahmgelegt. Weitere potenzielle Bedrohungen sind Spionage, die Gefährdung von Personen durch Zusammenstöße und das erhöhte Risiko für kritische Infrastruktur wie etwa Energiekraftwerke.
Oft sei den Drohnenpiloten gar nicht bewusst, in welchen Zonen ein Überflugverbot bestehe, so Vladimir Turov von Kaspersky.
Die Software kann verschiedene, von Partnern zugelieferte Hardware-Module miteinander koordinieren und Drohnen von anderen Objekten am Himmel unterscheiden. Dazu nutzt das Haupterkennungsmodul Videokameras in Kombination mit Radar, LIDAR und akustische Sensoren. Einzigartig ist Herstellerangaben zufolge die Verwendung eines Laser-Scanners zur Ortung der Position der Drohne - eine Technik, die erstmals zu diesem Zweck eingesetzt wurde.

Funktionsweise im Detail

Und so funktioniert das Ganze: Zeigt sich ein bewegtes Objekt am Himmel, werden dessen Koordinaten an einen Server übermittelt, welcher sie an eine Spezialeinheit weiter gibt. Diese dreht sich passend zu den Daten des Haupterkennungsmoduls in Richtung des Objekts, verfolgt es und macht mit einer Videokamera Bilder in Nahaufnahme. Die Bilder werden zeitgleich von einem neuronalen Netzwerk analysiert, das auf die Unterscheidung von Drohnen gegenüber anderen Flugobjekten spezialisiert ist.
Handelt es sich tatsächlich um eine Drohne, veranlasst der Server eine Störung in der Kommunikation zwischen dem Flugobjekt und seiner Kontrolleinheit. Die Drohne kehrt dann entweder an ihren Startpunkt zurück oder landet an der Stelle, wo das Signal zur Kontrolleinheit unterbrochen wurde. Auf diese Weise wird die Drohne bei der Abwehr weder berührt noch beschädigt.
Die Software steht als eigenständige Lösung bereit, welche in die Hardware von Drittanbietern integriert ist. Zudem steht eine mobile Version zur Verfügung, die zum Beispiel auf dem Dach von Geländefahrzeugen installiert werden kann. Antidrone ist auch als integraler Bestandteil anderer Monitoring-Systeme, etwa im Smart-Home-Bereich, am Markt erhältlich.
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