Zugriff auf Minimum beschränkt

Deutsche nehmen Datenschutz ernst

von - 08.06.2020
Datenschutz
Foto: Rawpixel.com / shutterstock.com
Die große Mehrheit der Bundesbürger schaut sich genau an, welche Angaben sie für Apps und Programme verraten muss - und beschränkt diese auf ein Minimum.
Rund 82 Prozent der Bundesbürger geben nur solche Daten frei, die für die Nutzung zwingend erforderlich sind. Das sind Ergebnisse der Postbank Digitalstudie 2020.
Über die Hälfte (59 Prozent) der Deutschen weiß zumindest bei den meisten Anwendungen, welche Daten sie freigegeben hat, wie die Postbank-Studie belegt. Dass die Deutschen sensibel in Sachen Datenschutz sind, zeigt zudem auch die Debatte um die Corona-Warn-App und eine zentrale Speicherung der erfassten Daten - gegen die sich die Bundesregierung letztlich entschieden hat. Gleichwohl liest nur eine Minderheit der Bundesbürger Datenschutzbestimmungen ganz genau durch. 38 Prozent sagen von sich, dass sie diese Regelungen nur überfliegen.

Unterschiede zwischen den Generationen

Im Vergleich der Generationen zeigt die Studie, dass Digital Immigrants, also die über 40-Jährigen, gewissenhafter mit ihren Daten umgehen. Fast zwei Drittel von ihnen wissen bei den meisten Anwendungen, welche Daten sie freigegeben haben. Bei jüngeren Nutzern unter 40 Jahren sieht das anders aus: Mehr als jeder Zweite kann hier nicht genau sagen, welche Daten er für die einzelnen Apps auf seinen Geräten freigegeben hat. 17 Prozent der unter 40-Jährigen wissen noch nicht einmal genau, bei welchen Anbietern sie einen Account besitzen und möglicherweise Daten freigegeben haben. Ein Viertel der Jüngeren wiederum liest Datenschutzbestimmungen im Netz erst gar nicht, sondern stimmt sofort zu.
Wo sehen die Bundesbürger ihre Daten nun im Detail gut aufgehoben? Das Vertrauen der Deutschen in Institutionen des Gesundheitswesens ist besonders groß. 87 Prozent vertrauen am ehesten Ärzten und Kliniken, wenn es um den Schutz ihrer persönlichen Daten geht. Doch auch Krankenkassen sowie Banken genießen mit 85 Prozent beziehungsweise 83 Prozent noch großes Vertrauen der Bevölkerung. Darauf, dass ihre Daten bei Staat und Behörden sicher sind, verlassen sich 71 Prozent der Bundesbürger. Weniger gut aufgehoben sehen die Deutschen ihre Daten hingegen bei Suchmaschinen und sozialen Netzwerken. Hier geben nur noch 28 Prozent beziehungsweise sogar nur 17 Prozent an, Vertrauen zu haben.
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