Listing bei Suchbegriffen

Unister einigt sich mit Google

von - 03.08.2016
Google-Suche
Foto: shutterstock.com/nito
Gutmensch Google? Der Konzern will dem insolventen Unternehmen Unister wieder auf die Beine helfen und listet dessen Reiseportale wieder in seiner Suche. Die Buchungszahlen sollen inzwischen wieder nach oben gehen.
Es ist für Unister deutlich mehr als nur ein Tropfen auf dem heißen Stein: Das angeschlagene Unternehmen konnte eine Einigung mit Google erzielen. Die beiden Reiseportale Ab-in-den-Urlaub.de und Fluege.de sind trotz der Insolvenz wieder bei Suchanfragen nach Urlaubsangeboten zu finden.
"Mit Google konnten wir eine Einigung erzielen", sagte der Insolvenzverwalter des Internetkonzerns Unister, Lucas Flöther, dem Handelsblatt. "Die Unister-Portale sind dort jetzt wieder gelistet."
Zahlreiche Unister-Töchter wie Ab-in-den-Urlaub.de oder Fluege.de hatten sich mit teuren Vereinbarungen in der Vergangenheit einen Platz weit oben in der Google-Liste erkauft. Sie erschienen bei Suchbegriffen wie "Urlaub" oder "Mallorca" stets auf den ersten Plätzen in den Suchergebnissen.

Buchungszahlen gehen nach oben

Mit der zunehmenden Zahlungsunfähigkeit von Unister konnte das Unternehmen die sich anhäufenden Schulden bei Google nicht mehr begleichen. Als Folge verschwanden die Portale quasi aus der Liste.
Nicht verwunderlich also, dass die Einigung für Unister mehr als nur ein kleiner Hoffnungsschimmer ist. Nach der "existenzbedrohenden Unsichtbarkeit" stabilisiere sich laut Insolvenzverwalter Flöther der Geschäftsbetrieb stabilisiere inzwischen "deutlich". Die Buchungszahlen gingen "sogar wieder nach oben".
Unister betreibt mit gut 1.000 Mitarbeitern über 40 Internetportale. Die Holding hatte vor zwei Wochen Insolvenz angemeldet, nachdem Gründer Thomas Wagner bei einem Flugzeugabsturz in Slowenien ums Leben gekommen war. Inzwischen sind zwölf Töchter ebenfalls im vorläufigen Verfahren. Allein bei der Holding sollen sich die Verbindlichkeiten auf knapp 40 Millionen Euro belaufen.
Google selbst kommentiert das Geschäft mit Unister nicht, lässt aber verlauten, dass es ausdrücklich um bezahlte AdWords-Anzeigen geht.
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