Intel kauft Mobileye für 15,3 Milliarden

Wettrennen um die autonome Vorherrschaft

von - 14.03.2017
In der Autobranche gibt es verschiedene Konzepte dafür, wie Roboterwagen ihre Umgebung erkennen sollen. Unter anderem die Google-Schwesterfirma Waymo und Ford setzen auf rotierende Laser-Radare, die das Umfeld abtasten. Andere Hersteller planen mit einer Kombination aus Radar-Sensoren und Kameras - und hier kommt Mobileye ins Spiel. Das israelische Start-up rüstete ursprünglich auch Teslas Fahrassistenten Autopilot mit seinen Kameras aus, beendete jedoch die Zusammenarbeit mit dem Elektroauto-Hersteller nach einem tödlichen Unfall im vergangenen Jahr.
Die Mobileye-Übernahme ist der nächste Schritt im Vormarsch von Tech-Firmen in die Autobranche. Erst vergangene Woche schloss Samsung den Kauf des Elektronik-Ausrüsters Harman für rund acht Milliarden Dollar ab. Intel beschleunigt mit der Übernahme seine Neuausrichtung. Das PC-Geschäft, in dem Intel mit seinen Prozessoren dominiert, ist in den vergangenen Jahren drastisch geschrumpft. Und obwohl es zuletzt Zeichen von Erholung gab, wird es nie wieder so groß wie früher.

Größter Deal in der israelischen Tech-Industrie

Die Übernahme ist der bisher größte Deal in der israelischen Tech-Industrie. Intel ist bereit, für Mobileye tief in die Tasche zu greifen: Der Kaufpreis von 63,54 Dollar pro Aktie bedeutet einen Aufschlag von gut einem Drittel auf den Schlusskurs vom Freitag. Zugleich erhoffen sich die Partner mit der Zeit Einsparungen von 175 Millionen Dollar pro Jahr durch das Zusammenlegen von Forschungsaktivitäten.
Der Kaufbetrag werde in Bar aus Intels Geldreserven außerhalb der USA bezahlt, sagte Krzanich in einer Telefonkonferenz. Viele US-Unternehmen - wie zum Beispiel Apple - bringen ihre Auslandsgewinne nicht ins Heimatland, weil dort darauf ein Steuersatz von rund 35 Prozent fällig wird.
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