Ärger und ein Damoklesschwert beim Corona-Gipfel

Geringes Interesse an Corona-Testangeboten in Unternehmen

von - 09.04.2021
Die Umfrage ergab außerdem, dass nur 46 Prozent der Beschäftigten ein Corona-Testangebot in Unternehmen annehmen. Bei den in Präsenz Beschäftigten ist der Anteil mit 57 Prozent etwas höher - es ist also noch viel Überzeugungsarbeit nötig.
Altmaier erklärte nach dem erneuten "Gipfel" mit Vertretern von mehr als 40 Verbänden: "Ein schneller Impffortschritt und der konsequente Einsatz von Schnelltests sind in dieser Phase der Pandemie entscheidend, damit es auch für die gesamte Wirtschaft insgesamt bergauf gehen kann."
Nach einem coronabedingten Einbruch der Wirtschaftsleistung 2020 stehen die Zeichen in diesem Jahr zwar wieder auf Wachstum, getragen vor allem von der exportstarken Industrie. Branchen wie das Gastgewerbe oder Teile des Einzelhandels sehen sich aber weiter schwer belastet von den behördlich angeordneten Schließungen. Auch vor diesem Hintergrund und der dritten Corona-Welle haben Ökonomien ihre Wachstumsprognosen zuletzt gesenkt.

Viele Verbände sind finanziell am Limit

Altmaier verwies darauf, dass die Bundesregierung zusätzliche Hilfen beschlossen hat - laut Verbänden haben viele Firmen kaum noch finanzielle Reserven. Die Kritik an den milliardenschweren Programmen aber reißt nicht ab. Insbesondere die von Schließungen betroffenen Branchen fordern weitere Nachbesserungen. "Es ist unerlässlich, die Überbrückungshilfen über den Juni hinaus bis zum Ende des Jahres zu verlängern", so der Präsident des Deutschen Reiseverbandes (DRV), Norbert Fiebig.
Vor allem eins aber fordert die Wirtschaft von der Politik: mehr Verlässlichkeit. Eine verbindliche Verständigung auf einen bundesweit einheitlichen Maßnahmenkatalog sei für die notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung und in der Wirtschaft elementar, sagte Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga). Es müsse klar geregelt sein, welche Beschränkungen oder Lockerungen beim Erreichen bestimmter Werte eintreffen. Auch Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer forderte, statt überstürzter Öffnungen und kurzen Schließungen sollte es Zuverlässigkeit geben: "Weitere Belastungen der Betriebe sind nicht akzeptabel."
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