Südkorea will Steuern auf Bitcoin-Gewinne erheben

Bitcoin-Mining verschlingt mehrere Terawattstunden Strom im Jahr

von - 13.12.2017
Dass Bitcoin so viel Energie frisst, hat mit einem technischen Konstruktionsprinzip zu tun: Täglich werden neue Bitcoins durch das sogenannte "Mining" geschaffen, bei dem Nutzer mit immer komplizierter werdenden Rechenprozessen um die Zuteilung buhlen. Das treibt die erforderliche Rechenleistung nach oben. Alex de Vries, einer der weltweit führenden Kryptowährungs-Experten, schätzt den Stromverbrauch durch das Bitcoin-System auf derzeit 32,5 Terawattstunden im Jahr. Das entspreche dem Strombedarf des Landes Serbien.
Inzwischen gibt es außerdem Bitcoin-Kritiker, die vor negativen Effekten für den klassischen Finanzmarkt warnen. Zu ihnen gehört der Milliardär Thomas Peterffy, Chef vom Finanzdienstleister Interactive Brokers. Er kündigte am Mittwoch gegenüber der "Financial Times" an, sein Unternehmen werde seinen Kunden ab Ende der Woche Wetten gegen Bitcoin anbieten.
Kritiker warnen zudem, bei Bitcoin liege zu viel Macht in zu wenigen Händen. Die "Welt" berichtete am Mittwoch mit Bezug auf die Internetseite Bitinfo, dass gerade einmal 112 Investoren knapp 20 Prozent aller Bitcoins besitzen. Diese Machtkonzentration könne Manipulationen Tür und Tor öffnen. Hinzu kommen Risiken von Diebstahl und Hackerangriffen. Immer wieder werden Bitcoin-Börsen attackiert, zuletzt wurde etwa der slowenische Anbieter Nice Hash bestohlen. Am Dienstag griffen zudem Hacker die große Handelsplattform Bitfinex an.
Der zunehmenden Beliebtheit von Bitcoin und anderen Digitalwährungen tut das alles bislang keinen Abbruch. Nach Daten der Internetseite Coinmarketcap.com wurde in der Nacht auf Mittwoch die Grenze von einer halben Billion US-Dollar überschritten. So viel sollen alle Kryptowährungen, von denen es mittlerweile mehr als 1.300 geben soll, zusammen wert sein. Mehr als die Hälfte davon entfalle auf Bitcoins.
Außerdem zeigte sich am Mittwoch trotz aller Kritik an Bitcoin einmal mehr, wie groß das Interesse an der dahinter stehenden Technologie auch in der etablierten Finanzwelt ist. Australiens Notenbankchef Lowe betonte, dass die Notenbank offen sei für die Blockchain-Technologie sowie die Möglichkeit, die Landeswährung mit dieser Technik zu verknüpfen. Man stehe zu dem Thema mit Finanz- und Technologiefirmen sowie mit anderen Notenbanken im Kontakt.
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