Schnäppchenwoche-Bilanz

So lief die Black Week 2023

von - 01.12.2023
Foto: Cleverreach
Vor einer Woche fand der Black Friday statt - und über die letzten Tage hinweg tröpfelten nach und nach Bilanzen, Zahlen und Ergebnisse zur diesjährigen Schnäppchen-Woche ein. Wir haben sie gesammelt. 
Die Prognosen für die diesjährige Schnäppchenschlacht zur Black Week waren bestenfalls mau ausgefallen: Ein Umsatzplus von gerade mal 3 Prozent gegenüber dem auch schon nicht gerade rosigen Vorjahr hatte der HDE Anfang November für die Zeit zwischen Black Friday und Cyber Monday prognostiziert. Doch wie ist die Schnäppchen-Woche tatsächlich gelaufen? Die Bilanzen fallen gemischt aus - aber besser als erwartet.  

Starkes Umsatz-Wachstum laut Criteo und Shopify

Viele Händler und Brands versuchten der Kaufzurückhaltung der Kundschaft mit besonders vielen Angeboten zu begegnen. Die Schnäppchen-Portale mydealz und blackfriday.de verzeichneten so viele Deals wie nie zuvor, zudem schlossen sich immer mehr Anbieter dem Trend zu einer "Black Week" oder gar einem "Black Month" an - der durchschnittliche Zeitraum in dem Rabatte angeboten wurden, verlängerte sich spürbar. Der Großteil der Kunden wartete laut Blackfriday.de trotzdem bis zum Black Friday mit dem Kauf.
Laut ersten Zahlen des Commerce Media-Unternehmens Criteo scheint die Rechnung für die Händler  aufgegangen zu sein: Demnach soll die Anzahl der gemessenen Online-Bestellungen in Deutschland gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent angestiegen sein. Verglichen mit den durchschnittlichen Transaktionen im Oktober 2023 will Criteo sogar einen Anstieg um 222 Prozent bei den Abverkäufen gesehen haben. 
Ähnlich positiv fällt das Fazit von Shopify aus. In der Zeit vom 24. bis 27. November 2023 verzeichneten die Shopify-Händler zusammen Umsätze von 9,3 Milliarden US-Dollar, ein Umsatzplus von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allein am Black Friday betrug der erzielte Gesamtumsatz bereits 4,1 Mrd. US-Dollar, eine Steigerung von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Ergebnisse berücksichtigen dabei sowohl den Online- als auch den Offline-Handel. Die Rangliste der umsatzstärksten Länder weltweit führen in diesem Jahr die USA, Großbritannien, Australien und Kanada an. Auf Platz fünf: Deutschland. 

Keine konkreten Umsätze von Amazon und Otto

Otto war das erste große deutsche Einzelunternehmen, das eine Bilanz zum Black Friday vorlegte - und sprach in einer auffällig vorsichtig formulierten Pressemitteilung vom "trafficstärksten Black Friday aller Zeiten bei Otto" - trifft aber keine Aussagen zur Umsatzentwicklung gegenüber dem Vorjahr. Der Onlinehändler verzeichnete allerdings einen leichten Anstrieg der "Pro-Kopf-Ausgaben", die der HDE-Prognose in etwa entspreche.
„Black Friday ist Chance und Risiko in einem”, erzählt Marc Opelt. „Einerseits ist der Black Friday ein starkes Momentum im Markt, andererseits sind Händler in dieser Zeit mit extrem aggressiven Preisen unterwegs. Wer dieses Risiko nicht richtig kalkuliert, zahlt drauf. Deshalb achten wir sehr genau darauf, welche Sortimente und Deals wir unseren Kund*innen zu welchem Zeitpunkt anbieten.“
Auch Amazon hat noch keine konkreten Umsatzzahlen zur Black Week vorgelegt, gab aber bekannt, man habe "das größte Shopping-Event der Amazon-Geschichte" erlebt. An welchen Standards hier gemessen wird, ist allerdings nicht klar. Zumindest eine konkrete Zahl gab es: Kunden weltweit haben über eine Milliarde Artikel auf Amazon gekauft und dabei im Vergleich zum Vorjahr während der 11-tägigen Angebotszeit dabei laut Amazon 70% mehr gespart. 500 Millionen Artikel wurden allein von KMU-Händlern in der USA verkauft.

Starke Zahlen aus den USA

Aus den USA liegen bereits Zahlen vor: Laut einem Report von Adobe Analytics gaben die US-Shopper 9,8 Milliarden US-Dollar allein am Black Friday aus, ein Plus von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor allem Smartwatches, Fernseher, Spielwaren und Gaming-Produkte liefen gut. Interessant: Viele Konsumenten nutzen die Möglichkeit einer Zahlungsverzögerung (Buy Now, Pay Later) - 72 Prozent mehr als im Vorjahr. 
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