Apple
Das iPhone 5S kommt mit Turbo-Prozessor
von
Michael
Rupp - 11.09.2013

Foto: Apple
Äußerlich unterscheidet sich das iPhone 5S kaum vom Vorgänger, unter der Haube hat Apple aber so gut wie alle Leistungsparameter samt der Kamera verbessert. Beim Display hat sich indes nichts getan.

Champagner-Gold ist eine der neuen Gehäusefarben beim iPhone 5S.
(Quelle: Apple)
Nettes Extra: Die Apple-Office-Apps Pages, Keynote und Numbers gibt es ab sofort kostenlos für neue iPhone-Modelle.
64-Bit-Architektur
Das iPhone 5 nutzt zwei Prozessoren (SoC, System-on-a-Chip) mit 64-Bit-Architektur: den A7 und den Coprozessor M7. Dadurch verspricht Apple eine je nach Situation doppelte CPU- und Grafik-Performance bei leicht verbesserter Batterielaufzeit. Auch iOS 7 und die von Apple herausgegebenen Apps wurden für die 64-Bit-Architektur angepasst. App-Hersteller können ihre Apps ab sofort auch als 64-Bit-Version entwickeln. 32-Bit-Apps führt das iPhone 5S wie sein Vorgänger aus.
Der M7-Motion-Copozessor wertet die Daten des Beschleunigungssensors, Gyrosensors und Kompasses aus. Zudem misst er fortwährend die Bewegungsdaten des Nutzers, auch wenn das Gerät im Ruhezustand ist, und spart Batterielaufzeit für Apps wie Schrittzähler, die den Beschleunigungssensor permanent abfragen.
Touch ID
Mit dem Fingersensor Touch ID (Video) lässt sich das iPhone 5S durch eine Berührung des Fingers entsperren. Auch beim Einkauf von Apps, Büchern und Filmen in den Apple Stores genügt das Auflegen des Fingers zum Bestätigen der Transaktion.

Touch ID heißt der neue Fingerabdrucksensor im Home Button.
(Quelle: Apple)
Apple ahnt wohl, dass der Fingerabdruckscanner im Zeichen der Prism-Datenschutzaffäre für Argwohn sorgen wird, und wies bei der Präsentation darauf hin, dass die erfassten Fingerabdrücke verschlüsselt auf dem iPhone gespeichert werden. Weder andere Apps noch Server sollen die Fingermuster des Nutzers abrufen können – nach den Snowden-Aufdeckungen wird man Apple das nur schwerlich glauben wollen.
Bessere Kamera

Apple hat die Kamera verbessert und einen Dual-Blitz eingebaut.
(Quelle: Apple)
Neu ist der Dual-Blitz, der eben der bereits bekannten weißen LED eine zusätzliche bernsteinfarbene LED nutzt. Das iPhone 5S misst beim Fotografieren mit Blitz das Umgebungslicht und passt die Lichtfarbe des Blitzes passend zur Lichtstimmung vor Ort an. Gut 1.000 Farbkombinationen sind möglich.
Nebenschauplätze

Seitenansicht auf das iPhone 5S in den drei Farbvarianten.
(Quelle: Apple)
Fazit
Gute Modellpflege wird dem, was Apple mit dem iPhone 5S vorgestellt hat, nicht gerecht, auch wenn es auf den ersten Blick so aussehen mag. Apple hat den ersten Arm-Prozessor mit 64-Bit-Architektur aus dem Hut gezogen und das neue iOS 7 still und heimlich komplett auf 64 Bit umgestellt – das ist technologisch ein ganz dicker Brocken, den Experten frühestens in einem Jahr für wahrscheinlich gehalten haben. Mit dem generalüberholten iOS 7 erfährt die iPhone-Bedienung eine sinnvolle Auffrischung. Die neuen Kamerafunktionen sind keine riesige Sache, kommen aber jedem Nutzer zugute und werden eine wichtige Rolle im Alltag spielen. Touch ID ist praktisch und macht die fummelige Eingabe des Passworts in den Apple-Stores überflüssig, dürfte Datenschützern allerdings die Tränen in die Augen treiben. Damit hebt sich das iPhone 5S deutlich vom Vorgängermodell ab.
Hätte Apple einen größeren oder höher auflösenden Bildschirm eingebaut, wären die Innovationserwartungen in den Erfinder der modernen Smartphones voll erfüllt. So präsentiert sich das iPhone 5S als gut abgestimmtes Gesamtpaket, jedoch ohne Display-Innovation, NFC-Kurzstreckenfunk und 128-GByte-Modell.