Quartalszahlen
Amazon macht trotz Umsatzsteigerung Verluste
von
Stefan
Hofer - 24.10.2014
Foto: Shutterstock.com/Ken Wolter
Den Umsatz um rund 20 Prozent gesteigert, und doch den größten Quartalsverlust seit 14 Jahren eingefahren: Das ist Amazons Bilanz für das dritte Quartal 2014. Die Quittung: Der Aktienkurs sackte ab.
Amazon Fire Phone: Das selbst entwickelte Android-Smartphone entpuppt sich allmählich als teurer Ladenhüter.
(Quelle: Amazon )
Hauptgrund für die Verluste sind die massiven Ausgaben, die Amazon in neue Produkte, seine Expansion sowie Musik- und Video-Lizenzen investiert. Dazu gehört auch das Amazon Fire Phone. Für sein erstes eigenes Smartphone, das erst im Juli 2014 auf den Markt kam, buchte der Konzern eine Abschreibung in Höhe von 170 Millionen US-Dollar. Neu im Portfolio sind seit diesem Jahr außerdem die Set-Top-Box Fire TV, ein Musik-Streamingdienst und die E-Book-Flatrate Kindle Unlimited, die seit Oktober auch in Deutschland verfügbar ist. Darüber hinaus hat Amazon zugekauft, zum Beispiel im August die Gaming-Video-Website Twitch. Kaufpreis: 970 Millionen US-Dollar.
Ein wirksames Gegenmittel gegen das Murren der Anleger sind die neuen Dienste und Produkte allerdings ganz offenbar nicht. Nach Bekanntgabe der aktuellen Quartalsergebnisse fiel der Aktienkurs von Amazon nachbörslich um zwölf Prozent respektive 33,43 Dollar auf 279,75 US-Dollar. Niedriger notierte die Aktie zuletzt im Juni 2013.Bereits im zweiten Quartal 2014 hatte Amazon trotz Umsatzsteigerung Verluste in Höhe von 126 Millionen US-Dollar eingefahren.
Erstes Rechenzentrum in Deutschland
Zudem hat Amazon den Start seines ersten Rechenzentrums in Deutschland bekannt gegeben. Mit dem neuen Standort in Frankfurt am Main will der Online-Riese europäische Kunden, die wegen der Enthüllungen über US-Geheimdiesnte, bislang zögerlich waren,offenbar nach Deutschland locken. "Unser europäisches Geschäft wächst weiterhin stark", begründet Andy Jassy, Senior Vide President bei Amazon Web Services, die Eröffnung des zweiten europäischen Standorts. Bislang hatte Amazon seine europäischen Kunden vom Standpunkt in Irland aus versorgt.