Gigabit-Power-LAN - Highspeed im Stromnetz
Funktionsweise & Geschwindigkeit von Power-LANs
von Andreas Dumont - 09.10.2014

Power-LAN: Sie verbinden einen Adapter mit dem Router und stellen über den zweiten Adapter eine Netzwerkverbindung her.
Zudem sind viele Geräte wie Spielekonsolen, Fernseher und Receiver zwar internetfähig, haben allerdings kein WLAN. Geräte ohne Netzwerk-, aber mit USB-Anschluss wie etwa Drucker lassen sich mit Power-LAN netzwerkfähig machen. Dazu ist dann aber ein Power-LAN-Adapter mit USB-Anschluss nötig.
Wie funktioniert Power-LAN?
Ein Power-LAN-Adapter funktioniert letztlich als Analog-Digital-Wandler. Das digitale Signal, das vom Router via LAN-Kabel ankommt, wandelt er in ein hochfrequentes analoges Signal um und speist es in die Stromleitung ein. Üblicherweise kommen dabei Frequenzen zwischen 2 und 68 MHz zum Einsatz. Dieser hohe Frequenzbereich ermöglicht auch einen automatischen Phasensprung. Bei den allerersten Power-LAN-Adaptern war mitunter der Einbau eines Phasenkopplers nötig.
Übersicht: Power-LAN-Adapter |
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Modell |
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Theoretisches Tempo |
600 MBit/s |
600 MBit/s |
600 MBit/s |
600 MBit/s |
Netzwerkanschlüsse |
1 x Gigabit |
1 x Gigabit 3 x 100 MBit |
3 x Gigabit 1 |
1 x Gigabit |
Integrierte Steckdose |
Ja |
Ja |
Nein |
Ja |
Das modulierte Signal gelangt über die Stromleitung an sämtliche Steckdosen, wo es der zweite Power-LAN-Adapter empfängt und wieder in ein digitales Signal umwandelt, das den ursprünglichen Datenpaketen entspricht. Der dazugehörige Standard heißt IEEE 1901.
Die Strahlung ist bei Power-LAN übrigens deutlich geringer als bei WLAN und Bluetooth. Und während WLAN weiter funkt, auch wenn keine Daten übertragen werden, gehen Power-LAN-Adapter nach einer bestimmten Zeit in einen Ruhemodus, der praktisch strahlungsfrei ist.
Wie schnell ist Power-LAN?

Datenübertragungsraten: Die bereits verfügbaren Power-LAN-600-Adapter erreichen unter optimalen Bedingungen rund 250 MBit/s. Das ist mehr als doppelt so schnell wie WLAN 802.11n mit 120 MBit/s.
2013 hat sich die Bandbreite auf 600 MBit/s erhöht, indem statt wie bisher zwei nun drei Adern der Stromleitung verwendet werden, nämlich zusätzlich zu Phase und Neutralleiter auch der Masseleiter. Ein Chip ermittelt dann, über welche zwei der drei Leitungen die beste Verbindung möglich ist.
Bei Geschwindigkeitsangaben ist immer zwischen der theoretisch erreichbaren Datenübertragungsrate und der, die in der Praxis tatsächlich erreicht wird, zu unterscheiden. Letztere ist zum Teil deutlich niedriger. Das kann an Protokolldaten, Dämpfungseffekten und Störungen liegen. Die 600 bei Power-LAN 600 meint immer die theoretische Rate, die in der Praxis unerreichbar ist. Tatsächlich schaffen Sie damit bei guten Bedingungen etwa 250 MBit/s, also nicht einmal die Hälfte. Das ist aber bereits rund doppelt so schnell wie WLAN 802.11n.